Onkologie - spezialisierte Tumortherapie

Peritonealkarzinose - Bauchfellkarzinose - Bauchfellkrebs
chirurgische Onkologie - regionale Chemotherapie - Peritonektomie

Dosis - Wirkung- Verhalten von Zytostatika

Klopp et al. begannen im Jahre 1950 erstmals zytostatisch wirksame Substanzen in die Arterien zu infundieren, die den Tumor mit Blut versorgen, zum einen um die Effektivität der Behandlung zu verbessern, zum andern um die systemische Nebenwirkungsrate zu verringern (1). Seit der fundamentalen Arbeiten von Collins et al. im Jahre 1982 besteht eine allgemeine Akzeptanz für die Tatsache, dass Zytostatika eine steile Dosis-Wirkungskurve besitzen: Dies bedeutet, dass bei einer relativ geringen Steigerung der Chemotherapeutika Konzentration am Wirkungsort eine relativ hohe Verbesserung der Wirksamkeit erzielt werden kann (2,3). Diese Tatsache hat entsprechend zwei verschiedene Auswirkungen; zum einen führt eine Erhöhung der Zytostatika – Konzentration in dem infundierten Organ oder Körperbereich zu einer entsprechenden Steigerung der Tumorzellzerstörung und zum anderen kann, sofern ein geringerer Anteil der Zytostatikamenge in das systemische Compartiment übertritt, die Rate an systemischen Nebenwirkungen reduziert werden (Abb. 1)(4).

Basierend auf dieser Dosis-Wirkungskurve ergeben sich die Ziele einer regional angewendeten Chemotherapie also folgendermaßen (2,4):

  • Steigerung der lokalen Effektivität durch Erhöhung der regionalen Konzentration
  • Verminderung systemischer Nebenwirkungen durch Verminderung der systemischen Exposition
  • im Falle, dass eine systemische Toxizität nicht vermieden werden muss, erscheint die Möglichkeit einer kombinierten regional / systemischen Behandlung gegeben zu sein.

In den letzten Jahrzehnten konnte das Armamentarium der regionalen Chemotherapie wesentlich erweitert werden. So besteht heute nicht nur die Möglichkeit der intracavitären Applikation wie z.B. der intraperitonealen oder intrapleuralen Chemotherapie, sondern auch verschiene Varianten der selektiven oder superselektiven Infusion in die Arterien tumortragender Organe und die Möglichkeit zur hochkonzentrierten Therapie bestimmter Körperregionen mittels isolierter Perfusion.

 

Literatur:

  1. Klopp CT et al.; Fractionated intra-arterial cancer chemotherapy with methyl bis amine hydrochloride ; A preliminary report. Ann Surg, 132: 811-832, 1950
  2. Collins JM, Dedrick RL; Pharmacokinetics of anticancer drugs – Pharmacologic principles of cancer treatment; edited by Chabner W, Saunder B, Philadelphia: 77 – 79, 1982
  3. Collins JM. Pharmacological rational for regional drug delivery. JCO 1984; 2(5):498-504
  4. Kerr DJ Introduction : Pharmacokinetic Basis of regional chemotherapy in: Regional chemotherapy- Theory and Practice Hrsg. Ker DJ, McArdle CS, Amsterdam 1-8,2000

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