Onkologie - spezialisierte Tumortherapie

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chirurgische Onkologie - regionale Chemotherapie - Peritonektomie

Misteltherapie erfüllt den Wunsch der Patienten nach Naturmedizin

Eine neue Studie, die vom Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH) in Auftrag gegeben wurde, zeigt, dass drei von vier Bundesbürgern auf Phytopharmaka vertrauen. Die Tendenz ist steigend. In der komplementären Krebstherapie wird die Misteltherapie mit Iscador® als Naturheilmittel schon seit über 80 Jahren eingesetzt.

Die Furcht vor schädlichen Nebenwirkungen bei chemischen Arzneimitteln, aber auch die gute aktuelle Studienlage zur Wirkungsweise von Naturheilmitteln, begünstigt das Vertrauen und die Verbreitung der Naturheilmittel. Die Wirksamkeit der Misteltherapie mit Iscador® z. B. konnte mit Hilfe von experimentellen Studien und einer großen retrolektiven Kohortenstudie nachgewiesen werden. Iscador® enthält als wirksamen Bestandteil einen Gesamtextrakt aus der weißbeeringen Mistel (Viscum album) von verschiedenen Wirtsbäumen (Apfelbaum, Eiche, Kiefer, Ulme). Aus jedem Wirtsbaum wird ein anderes Präparat gewonnen, das, je nach Geschlecht und Krankheitsverlauf des Patienten, spezifisch eingesetzt wird.
Die Substanzen, die in der Mistel eine pharmakologische Wirkung zeigen, sind die Mistellektine und die Viscotoxine. Die Viscotoxine befinden sich vor allem in den Blättern des Mistelbusches und wirken zytolytisch, d. h. sie können im Experiment die Membran von Krebszellen auflösen. Die Mistellektine befinden sich in den Stengeln der Mistelgewächse und wirken zytostatisch, d. h. sie hemmen das Wachstum von Krebszellen.
Der Gehalt an Viscotoxinen und Lektinen ist abhängig von den verschiedenen Wirtsbäumen und der jeweiligen Jahreszeit. Um eine gleichbeliebende Qualität zu garantieren, werden für Iscador® die Winter- und Sommersäfte gemischt.

WIRKSAMKEIT DER MISTELTHERAPIE MIT ISCADOR®

Der Mistelextrakt greift in die pathologischen Prozesse des Tumors ein, indem er durch eine selektive zelltoxische Wirkung die Tumorzellen direkt angreifen kann, ohne gesundes Gewebe zu schädigen. Darüber hinaus bewirkt die Verstärkung der entzündlichen Tumorabwehrvorgänge eine Immunmodulation und -stimulation. mistel1

Die Selbstheilungskräfte, die z. B. bei einer Chemotherapie zusätzlich geschwächt sind, können so aktiviert werden. In jahrzehntelanger klinischer Erfahrung konnten viele Ärzte bei ihren Patienten u. a. eine Besserung des Allgemeinbefindens, Verbesserung von Appetit und Schlaf, Aufhellung der depressiven Stimmungslage und eine Verbesserung der Lebensqualität feststellen.

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AKTUELLE STUDIENDATEN

Eine aktuelle retrolektive Kohortenstudie mit Parallelgruppen, die am Beispiel der postoperativen Therapie von Patientinnen mit primärem Mammakarzinom durchgeführt wurde, erbrachte einen klinisch relevanten und statistisch signifikanten Wirksamkeits- und Unbedenklichkeitsnachweis der Iscador-Therapie. Die neu gewonnenen Daten zeigen, dass das Risiko von Nebenwirkungen in der Kontrollgruppe, die ausschließlich eine konventionelle, postoperative Krebstherapie (Radio-, Chemo-, Hormontherapie) erhielt, um das Vier- bis Sechsfache erhöht war.

Bei 54 % der Patientinnen in der Kontrollgruppe - im Vergleich zu 15,8 % der Patientinnen in der Iscador-Gruppe - traten Nebenwirkungen im Rahmen der konventionellen Therapie auf. Die Sicherheit der Gesamtbehandlung wurde von den behandelnden Ärzten für 97,2 % der Iscador-Patientinnen als "sehr gut" oder "gut" wertet, verglichen mit 76,1 % der Patientinnen aus der Kontrolle.
Die Studienergebnisse verdeutlichen die Sicherheit und Wirksamkeit von Mistelextrakten und die damit verbundene Verbesserung der Lebensqualität von Krebspatient.

Mistel-Therapie reduziert nicht nur die Entstehung von Metastasen

Eine tierexperimentelle Studie der Uni Köln zeigt die dosisabhängige anti-metastatische und zugleich immunstimulierende Wirkung von Mistelpräparats. Damit ist ein weiterer Wirkungsmechanismus in dieser adjuvants Tumortherapie dokumentiert. Frühere Studien zeigten zudem, dass insbesondere eine Misteltherapie mit dem Gesamtextrakt sowohl Wirksamkeit als auch die Verträglichkeit von Chemotherapien fördert.

Mistelpräparate können im Tiermodell die Entstehung und Ausbreitung von Metastasen wirkungsvoll inhibieren. Das ergab eine Studie* des Institutes zur wissenschaftlichen Evaluation naturheilkundlicher Verfahren der Universität Köln. Die Gabe von standardisierten wässrigen Mistelextrakten (Helixor® A, Helixor® P) hemmte erfolgreich die Festsetzung zuvor injizierter Krebszellen in Lunge oder Leber von Mäusen und somit die Bildung von Tochtergeschwülsten.

INHIBITION DER METASTASENENTSTEHUNG NACHGEWIESEN

Die Kölner Forscher testeten wässrige Extrakte frischer Misteln, die auf Tannen (ME-A, Helixor® A) oder Kiefern (ME-P, Helixor® P) gewachsen waren. Dazu injizierten sie zunächst Sarkom- bzw.
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Abb. 1: Wirkungsnachweis von Helixor im Tiermodel.

Lymphosarkomzellen in die Schwanzvenen von Mäusen. Anschließend wurden die Tiere mit Mistelextrakten behandelt, den die Wissenschaftler beginnend 24 Stunden nach der Tumorzellgabe, dreimal die Woche in zwei verschiedenen Dosen (5 und 50 mg/Maus) entweder subkutan oder intraperitoneal injizierten. Nach 14 Tagen wurden die Tumorzellkolonien auf Lungen- und Leberoberfläche unter dem Mikroskop gezählt, zudem wurde der Thymus explantiert und auf Veränderungen untersucht, sowie die Anzahl der Leukozyten, Monozyten und Lymphozyten bestimmt. Zum Vergleich dienten Mäuse, die ebenfalls mit Krebszellen infiziert, anschließend aber mit phosphat-gepufferter Kochsalzlösung behandelt worden waren. Verglichen mit den Kontrollmäusen waren die Organe der mit den Helixor-Extrakten behandelten Mäuse signifikant weniger von Krebszellen besiedelt. Dieser Effekt war dosisabhängig. Am wirksamsten war die höchste Dosis von 50 mg Helixor® A, wobei der Injektionsweg keine Rolle spielte. Sowohl bei den mit Sarkom- als auch bei den mit Lymphosarkomzellen infizierten Tieren sank die Zahl der Metastasen nach der Behandlung mit dem Mistelpräparat ME-A signifikant: Die Zahl der Lungenkolonien lag beim Sarkom nach Behandlung mit 50 mg ME-A bei 63 im Vergleich zu 178 in der Kontrollgruppe; beim Lymphosarkom fanden sich in der Leber der behandelten Tiere 9 Leberkolonien, in der Kontrollgruppe 29. Bei beiden Tumorarten zeigte sich nach Behandlung mit 50 mg ME-A ein signifikanter Anstieg im Thymusgewicht sowie der Leuko-, Lympho- und Monozytenzahl (Abb. 1). Ähnlich Resultate ergaben sich bei den mit ME-P behandelten Tieren.

WIRKSAMKEIT VON CHEMOTHERAPIE VERBESSERT

Neben der beschriebenen anti-metastischen und immunmodulierenden Wirkung lassen sich speziell mit dem Gesamtextrakt weitere therapeutische Effekte erzielen: So kann die additive Therapie die Verträglichkeit der Chemotherapie verbessern (Abb. 2) und evtl. auch ihre Wirkung verstärken. Darauf weisen mehrere Studien hin. Nebenwirkungen der Chemotherapie wie Übelkeit und Erbrechen, Leukopenie und Immunsuppression werden reduziert. Diese klinischen Beobachtungen finden in neuen Befunden eines antimutagenen, DNA-protektiven Effektes des Mistelgesamtextraktes, der periphere Immunzellen vor der immunsuppressiven Wirkung von Zytostatika schützt, eine schlüssige Erklärung. Auch die Wirksamkeit der Chemotherapie lässt sich offenbar durch Mistel-Therapie steigern: Studien zeigten bei Kombination beider Therapien eine deutliche Verbesserung des Überlebens

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Abb. 2: Verbesserung der Lebensqualität von 54 Patienten durch palliative Misteltherapie.


im Vergleich zur alleinigen Chemotherapie. So stiegen z. B. in einer Studie bei fortgeschrittenem kolorektalem Karzinom sowohl die mediane Überlebenszeit als auch die 2-Jahres-Überlebensrate um mehr als 85 %. Auch ließ sich die Remissionsrate durch additive Mistel-Therapie signifikant erhöhen.

FAZIT

 

In einer Studie wurde eine dosisabhängige anti-metastatische und immunstimulierende Wirkung der Helixor®-Präparate nachgewiesen. Weitere Studien zu den molekularen Mechanismen sind geplant.


*) J.M. Braun, H.L. Ko, J.M. Schierholz, D. Weir, C.C. Blackwell, J. Beuth: "Application of standardized mistletoe extracts augment immune response and down regulates metastatic organ colonization in murine models". Cancer Letters 170 (2001) 25-31.

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