Onkologie - spezialisierte Tumortherapie

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chirurgische Onkologie - regionale Chemotherapie - Peritonektomie

gastrointestinaler Karzinoid Tumor

Was ist ein gastrointestinaler Karzinoid-Tumor?

Gastrointestinale Karzinoid-Tumore sind Tumore, bei denen (bösartige) Krebszellen in bestimmten hormonproduzierenden Zellen des Verdauungssystems (Gastrointestinalsystems) gefunden werden. Das Verdauungssystem dient dem Körper dazu, Vitamine, Mineralstoffe, Kohlehydrate, Fette, Proteine und Wasser aus der Nahrung aufzunehmen und Abfallstoffe auszuscheiden. Der Verdauungstrakt besteht aus dem Magen, dem Dünndarm und dem Dickdarm. Die letzten knapp 2 Meter des Darmes werden als Dickdarm (Kolon) bezeichnet. Die letzten 25 cm des Dickdarmes werden auch als Rektum ("Mastdarm") bezeichnet. Der Wurmfortsatz (Appendix, oft auch "Blinddarm" genannt) ist ein Anhängsel des Dickdarmes.

In frühen Stadien eines gastrointestinalen Karzinoid-Tumors gibt es oftmals keine Symptome. Oft produziert der Krebs zu viele Hormone, welche dann Symptome verursachen können. Sie sollten einen Arzt aufsuchen, wenn dauerhaft folgende Symptome auftreten:

Bauchschmerzen, Rötung, Schwellung und Hitzegefühl der Gesichts- und Nackenhaut, Kurzatmigkeit, Durchfall und Symptome einer Herzinsuffizienz (z.B. Kurzatmigkeit, Knöchel- und Beinschwellungen).

Wenn Symptome vorhanden sind, kann der Arzt Blut- und Urinuntersuchungen anordnen, um nach Zeichen für eine Krebserkrankung zu suchen. Auch andere Untersuchungen können durchgeführt werden. Wenn ein Karzinoid-Tumor vorhanden ist, ist das Risiko, gleichzeitig oder später einen weiteren Tumor des Verdauungssystems zu bekommen, für den Patienten erhöht.

Die Heilungschancen (Prognose) und die Wahl der Behandlung hängen davon ab, ob der Krebs nur im Verdauungstrakt wächst, oder sich auch auf andere Orte ausgedehnt hat. Sie hängen auch vom allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten ab.

ERKLÄRUNG DER STADIEN

Stadien des gastrointestinalen Karzinoid-Tumors

Wenn ein gastrointestinaler Karzinoid-Tumor gefunden wird, werden weitere Untersuchungen durchgeführt, um herauszufinden, ob die Krebszellen sich in andere Bereiche des Körpers ausgebreitet haben. Für gastrointestinale Karzinoid-Tumore gibt es folgende Stadieneinteilung:

Lokalisiert

Der Krebs wird im Wurmfortsatz (Appendix), im Dickdarm oder Rektum, dem Dünndarm oder dem Magen gefunden, aber er hat sich noch nicht in andere Körperteile ausgebreitet.

Regional

Der Krebs hat sich vom Wurmfortsatz (Appendix), vom Dickdarm oder Rektum, vom Magen oder dem Dünndarm auf nahegelegene Gewebe oder Lymphknoten (das sind kleine bohnenförmige Strukturen, die es im ganzen Körper gibt, und die infektionsbekämpfende Zellen produzieren und speichern) ausgebreitet.

Metastasiert

Krebszellen haben sich auf andere Körperregionen ausgebreitet.

Rezidiv

Ein Rezidiv bedeutet, dass der Krebs nach einer Therapie wieder aufgetreten ist (Rückfall). Er kann an der gleichen Stelle wie zuvor, oder an einer anderen Stelle wieder auftreten.

ÜBERBLICK ÜBER DIE BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN

Wie gastrointestinale Karzinoid-Tumore behandelt werden

Es gibt für alle Patienten mit gastrointestinalen Karzinoid-Tumoren eine Behandlung. Vier Arten der Behandlung kommen in Frage:

  • Operation (der Tumor wird operativ entfernt)
  • Strahlentherapie (Anwendung hoher Dosen von Röntgenstrahlen zum Abtöten der Krebszellen)
  • Biologische Therapie (Nutzung des körpereigenen Immunsystems zur Krebsbekämpfung)
  • Chemotherapie (Medikamente werden zur Abtötung der Krebszellen eingesetzt)

 

Abhängig davon, wo der Krebs gewachsen ist, kann der Tumor in einer der folgenden Operationen entfernt werden:

Bei einer einfachen Appendektomie ("Blinddarmoperation") wird der Wurmfortsatz (Appendix) entfernt. Wenn Teile des Dickdarms mit entfernt werden, wird die Operation Hemikolektomie genannt. Der Chirurg kann auch Lymphknoten entfernen, um sie unter dem Mikroskop auf Krebszellen hin zu untersuchen.

Bei einer lokalen Exzision (endoskopische Exzision) wird ein spezielles Instrument benutzt, das durch den After (Anus) in den Dickdarm oder das Rektum eingeführt wird. Über dieses Instrument kann dann ein Tumor entfernt werden. Diese Operation kann für sehr kleine Tumore benutzt werden.

Bei der Elektroresektion (auch Elektrokauterisation oder Elektrokoagulation genannt) wird ein Spezialinstrument durch den After (Anus) in den Dickdarm oder das Rektum eingeführt. Mit elektrischem Strom wird dann der Tumor abgetragen ("weggebrannt").

Bei einer anderen Form der Darmoperation wird der Krebs und ein kleiner Anteil gesunden Gewebes aus der Umgebung entfernt. Die gesunden verbleibenden Darmanteile werden dann wieder zusammengenäht. Der Chirurg wird auch Lymphknoten entfernen und sie zu einer mikroskopischen Untersuchung schicken, um nachzuschauen, ob sie Krebszellen enthalten.

Kältechirurgie vernichtet den Krebs durch Einfrieren.

Bei der Ligatur der Leberarterie wird das Hauptgefäß, welches Blut in die Leber transportiert, durchtrennt und die Enden werden verschlossen.

Bei der Embolisation der Leberarterie werden Medikamente oder andere Substanzen benutzt, um den Blutfluss zur Leber zu verringern, so dass Krebszellen, die in der Leber wachsen, abgetötet werden.

Die Strahlentherapie setzt hochenergetische Röntgenstrahlen zum Abtöten von Krebszellen und zur Tumorverkleinerung ein. Die Strahlen können von einer Maschine außerhalb des Körpers (externe Strahlentherapie) kommen oder von radioaktiv strahlendem Material (Radioisotope), das durch kleine Plastikröhrchen in den Bereich eingeführt wird (innere Bestrahlungstherapie), in dem Krebszellen gefunden wurden.

Bei der Chemotherapie werden zur Abtötung der Krebszellen Medikamente eingesetzt. Chemotherapie kann in Tablettenform eingenommen werden, oder sie wird dem Körper direkt über eine Vene oder in den Muskel zugeführt. Die Chemotherapie wird auch "systemische Therapie" genannt, weil das Medikament in die Blutbahn gelangt, so durch den Körper transportiert wird und Krebszellen auch außerhalb des Verdauungstraktes erreicht und abtötet.

Bei der biologischen Therapie wird versucht, das körpereigene Immunsystem des Patienten zu veranlassen, den Krebs zu bekämpfen. Sie nutzt Material, das der eigene Körper herstellt oder das in einem Labor hergestellt wurde, um die natürliche eigene Körperabwehr anzuregen, zu lenken oder wiederaufzubauen. Biologische Therapie wird manchmal auch als Veränderung des biologischen Antwortverhaltens (englisch BRM) oder Immuntherapie bezeichnet.

Behandlung je nach Art des Krebs

Die Art der Behandlung von gastrointestinalen Karzinoid-Tumoren hängt ab vom Typ des Tumors, dem Stadium und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten.

Eine Standardtherapie mag in Betracht gezogen werden aufgrund ihrer erwiesenen Wirkung in früheren Studien mit Patienten, oder es wird die Teilnahme an einer klinischen Studie erwogen. Nicht alle Patienten werden mit der Standardtherapie geheilt, und einige Standardbehandlungen haben auch mehr Nebenwirkungen als erwünscht. Um bessere Behandlungsmethoden für Krebspatienten herauszufinden, gibt es klinische Studien, die auf den neuesten Erkenntnissen basieren. In den meisten Teilen des Landes laufen klinische Studien für die meisten Stadien des gastrointestinalen Karzinoid-Tumors. Wenn Sie mehr über klinische Studien erfahren wollen, fragen Sie bitte Ihren Arzt.

LOKALISIERTER GASTROINTESTINALER KARZINOID-TUMOR

Wenn der Krebs im Wurmfortsatz (Appendix) begonnen hat, wird die Behandlung wahrscheinlich eine operative Entfernung des Wurmfortsatzes (Appendektomie /"Blinddarmoperation") sein, mit oder ohne Entfernung von Teilen des Dickdarms (Hemikolektomie) und der Lymphknoten.

Wenn der Krebs im Mastdarm (Rektum) begonnen hat, wird die Behandlung wahrscheinlich eine einfache operative Entfernung sein, eine Elektroresektion (der Tumor wird mit elektrischem Strom verbrannt), eine Entfernung von Teilen des Rektum, oder eine Operation, bei der der After (Anus / Darmausgang) und Teile des Rektums entfernt werden. Es kann erforderlich sein, einen "künstlichen Darmausgang" (Kolostomie, Anus praeter) anzulegen, so dass Kot aus dem Körper in einen auswechselbaren Beutel, der dann außen am Bauch befestigt wird, geleitet werden kann.

Wenn der Krebs im Dünndarm begonnen hat, wird die Behandlung wahrscheinlich eine Entfernung von Teilen des Darmes sein. Es können auch Lymphknoten entnommen werden, die dann unter dem Mikroskop auf Krebszellen hin untersucht werden.

Wenn der Krebs im Magen, der Bauchspeicheldrüse oder dem Dickdarm begonnen hat, wird die Behandlung wahrscheinlich eine operative Entfernung des betroffenen Organs und vielleicht auch anderer nahe gelegener Organe sein.

REGIONALER GASTROINTESTINALER KARZINOID-TUMOR

Die Behandlung wird wahrscheinlich eine operative Entfernung des betroffenen Organs und vielleicht auch anderer nahe gelegener Organe sein.

METASTASIERTER GASTROINTESTINALER KARZINOID-TUMOR

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:
  1. Operation zur Linderung von Beschwerden. Kältechirurgie, um den Krebs durch Einfrieren zu zerstören, kann auch durchgeführt werden.
  2. Chemotherapie zur Linderung von Beschwerden.
  3. Eine Chemotherapie, bei der das Medikament direkt in die Leberarterie gespritzt wird, so dass die Leberarterie blockiert wird und Krebszellen, die in der Leber wachsen, zerstört werden.
  4. Strahlentherapie zur Linderung von Beschwerden.
  5. Radioaktive Substanzen, die in den Tumor gespritzt werden, können Symptome, die durch den Krebs hervorgerufen werden, lindern.
  6. Biologische oder Immuntherapie.
Karzinoid-Syndrom

Es gibt folgende Behandlungsmöglichkeiten für metastasierte Karzinoid-Tumore:

  1. Operation, um den Tumor zu entfernen.
  2. Ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Hauptschlagader der Leber unterbrochen wird (Ligatur der Leberarterie), oder Einspritzen von Medikamenten in die Leber über die Leberarterie, um die Arterie zu blockieren und Krebszellen in der Leber zu zerstören.
  3. Einsatz von Medikamenten zur Linderung von Symptomen, die durch den Krebs verursacht werden.
  4. Biologische Therapie zur Schmerzlinderung.
  5. Behandlung mit SANDOSTATIN

REZIDIVIERENDER GASTROINTESTINALER KARZINOID-TUMOR

Die Behandlung hängt von vielen Faktoren ab, z.B. wo der Krebs wieder aufgetreten ist und welche Behandlung der Patient vorher erhalten hat


Literatur:
Übersetzung PDQ-Patienteninformation
Dr. Gustav Quade, Uni Bonn

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