Techniken der intraperitonealen Chemotherapie (HIPEC)
- früh postoperative Applikation
Nach zytoreduktiver Resektion erfolgt die Einlage sowohl von Drainagen zum Absaugen von Wundsekret als auch eines Spülkatheters zur Verabreichung der Zytostatika - Lösung. Hier erscheint sinnvoll, den Spülkatheter in den Bereich mit der größten Tumorexposition einzubringen. Nach Verschluß des Bauchraums wird die Chemotherapeutika - Lösung in den Bauchraum verabreicht. Dabei werden gleichzeitig die eingelegten Drainagen verschlossen, um ein Ablaufen der Spülung zu verhindern. Die Menge der Spüllösung ist abhängig von der Größe des Bauchraums und dem intraperitonealen Druck. Dieser sollte nicht höher als 15 cm H²O betragen.
Die Spülung kann über mehrere Tage fortgesetzt werden. Dabei ist der präoperativ eingelegte Peridural - Katheter zur effizienten Schmerztherapie ausgesprochen hilfreich. - intraoperative hypertherme Peritonealperfusion (Coloseum Technik)
Nach Beendigung der Resektionsmaßnahmen zur Zytoreduktion werden Drainagekatheter in die vier Abdominalquadranten zum Ablauf sowie ein weiterer Katheter als inflow - Katheter eingebracht. Die Bauchwand wird mittels spezieller Fixatoren an das Rahmensystem des Thompson Retractors adaptiert. Die eingebrachten Katheter werden dann mit der Perfusionseinheit konnektiert und der Perfusionskreislauf gestartet. Dazu wird 4000 ml einer Perfusionslösung in den Bauchraum appliziert; die Verabreichung der Zytostatika erfolgt später nach Etablierung des Perfusionskreislauf und Erreichen der angestrebten Temperatur. Die Perfusionslösung wird über eine Hyperthermieeinheit aufgeheizt auf eine Temperatur von 41.5 - 42.0 ° C. Eine Gleichverteilung der Zytostatika wird durch ständige manuelle Manipulation der abdominellen Organe erreicht. Die gesamte Perfusionszeit beträgt 60 Minuten.
Abb. Abdominalraum eröffnet unter den Bedingungen der hyperthermen Peritonealperfusion, Thompson-Retractor Rahmensystem