Hyperthermie bei Peritonealkarzinose
Was ist Hyperthermie ?
Rationale der Hyperthermie
- Selektiver Effekt
Eine selektiver antitumoraler Effekt wird durch die Hyperthermie erreicht in einem Temperaturspektrum von 40.0 bis 44.0 C°. Dabei begründet sich dieser selektive Effekt auf bestimmten tumorbiologischen Grundlagen. So besteht insbesondere ein wesentlicher Unterschied im Aufbau des Gefäßsystems zwischen Tumorgewebe und gesundem Gewebe. Während der Aufbau des Gefäßsystems in unserem Körper wohl strukturiert und gleichmäßig ist, ist er im Tumor chaotisch und unstrukturiert. So wechseln im Tumorgewebe Bereiche mit einer Luxusperfusion mit anderen Bereichen mit einer Minderperfusion ab. Dies führt diese Areale zur Hypoxie und Übersäuerung mit erniedrigtem pH - Werten. Diese Bedingungen machen Tumorgewebe empfindlicher für eine Hyperthermie als normales Gewebe, da insbesondere die Temperatur nicht adäquat abgeleitet werden kann.
- Mechanismen der Hyperthermie bedingte Gewebetoxizität
Das Absterben von Tumorzellen ist vornehmlich bedingt durch die Denaturierung von Proteinen, wie sie bei Temperaturen oberhalb von 40.0 C° beobachtet werden können. So kommt es zu einer Alteration wesentlicher Zellbestandteile des Zytoskeletts und des Zellmembran. Ebenso werden bestimmte Schritte der DNA Replikation gestört.
- Kombination von Chemotherapie mit Hyperthermie
In vielen Studien konnte ein synergistischer und additiver Effekt zwischen Hyperthermie und Chemotherapie beobachtet und dokumentiert werden. Diese Synergie begründet sich auf folgende Mechanismen :
- Potentierung der Toxizität unter hyperthermen Bedingungen
- Inhibierung von Mechanismen der Drug Resistenz durch Hyperthermie
- Erhöhung der intrazellulären Aufnahme von Zytostatika
- Steigerung der DNA Zerstörung
- Steigerung der Resorption von Zytostatika infolge Erhöhung der lokalen Durchblutung