Onkologie - spezialisierte Tumortherapie

Peritonealkarzinose - Bauchfellkarzinose - Bauchfellkrebs
chirurgische Onkologie - regionale Chemotherapie - Peritonektomie

Komplikationen

Morbidität und Mortalität

Zwischen April 2002 und Juli 2004 wurden 80 Patienten mit Peritonealkarzinose verschiedener Primärtumore einem solchen multimodalen Behandlungskonzept unterzogen. Dabei erfolgte in 13 Fällen eine Zweitresektion nach erneuter rein peritonealer Progression. Colorektale Karzinome (30), das Ovarialkarzinom (17), Sarkome (15) sowie das Magencarcinom (7) stellten die häufigsten Primärtumore dar. Die mittlere Operationszeit lag bei 7 Stunden. Eine makroskopisch komplette Zytoreduktion konnte in 80,3% der Fälle erzielt werden. Die hypertherme Peritonealperfusion erfolgte zumeist mit Mitomycin bei einer mittleren intraabdominellen Temperatur von 41,5° C über 45 min.

Die häufigsten Komplikationen waren chirurgisch bedingt (Darmleckagen n=6, Abszess n=8). Die Gesamtmorbidität betrug 29,5% bei einer Mortalität von 3,2 %. Mit steigenderErfahrung in den letzten drei Jahren sowie Verbesserung und Standardisierung des perioperativen Managements konnte die Belastung für die Patienten zunehmend reduziert werden. So sank die Morbidität von 42,1 % im Jahre 2002 auf 26,5 % im Jahre 2003 und 20,0 % im Jahre 2004. Eine ähnliche Veränderung war auch für die postoperative Mortalität zu verzeichnen (2002: 10,5 % / 2003: 2,0 %. / 2004: 0 %).

In den letzten Jahren wurden für dieses Behandlungsverfahren über sehr unterschiedliche Morbiditäts- und Mortalitätsraten berichtet. Diese reichen von 10 % bis 65 % für die postoperative Morbidität und von 0 % bis 10 % für die Mortalität (19, 34). In der Zusammensicht aller Publikationen kann wohl definitiv ein Trend dahingehend festgestellt werden, dass mit zunehmender Erfahrung die Belastung für die Patienten vermindert werden kann. Dies führt dann entsprechend zu niedrigen Morbiditätszahlen. So wurde in einer retrospektiven multizentrischen Studie von 28 Institutionen bei 506 Patienten mit Peritonealkarzinose colorektalen Ursprungs über eine Morbiditätsrate von 22,9 % bei einer Mortalität von 4 % berichtet (15). Die mediane Überlebensrate bei diesem Patientenklientel lag dabei insgesamt bei 19,2 Mon. und für die Gruppe der Patienten mit makroskopisch kompletter Resektion bei 32,4 Monaten. Damit sind die in unserem Hause mit diesem Konzept verbundenen Komplikationsraten in etwa mit den Ergebnissen dieser Untersuchung und damit mit den Daten anderer Institutionen vergleichbar.

INTERNATIONALER VERGLEICH

Im Jahre 2004 wurde von unserer Arbeitsgruppe eine Befragung internationaler Zentren hinsichtlich der Therapieergebnisse der Peritonektomie durchgeführt. Dabei haben insgesamt 34 hochqualifizierte Zentren den Fragebogen beantwortet. Die Ergebnisse werden demnächst in einer anerkannten Fachzeitschrift veröffentlicht werden. Hier seien einige der wichtigsten Ergebnisse aufgeführt.

Ein prospektives Erfassungsprogramm zur Dokumentation von Komplikationen nach diesen Eingriffen wird in 85 % der Zentren benutzt. Die perioperative Thrombose / Embolierate beträgt im Mittel 2,83 %. Bei 3,8 % aller Operationen trat eine Anastomoseninsuffizienz auf, wobei die Rate zwischen 0.0 % und 20 % schwankt. Die postoperative Komplikationsrate lag im Mittel bei 24,5 % bei einer mittleren Mortalitätsrate von 1,76 %.

BEHANDLUNGSERGEBNISSE

Bisher wurden seit April 2002 128 Peritonektomien bei 108 Patienten mit Peritonealkarzinose verschiedener Primärtumore durchgeführt. In 20 Fällen erfolgt eine Re-Peritonektomie bei nachgewiesener erneuter Progression im Bauchraum, wobei bei allen diesen Patienten die Primäroperation zu einer vollkommenen Eradikation aller Tumorknoten geführt hatte. In 80,3 % aller Fälle konnte eine vollständige Resektion erreicht werden.

Bei einem Patienten musste eine Anastomoseninsuffizienz und in einem weiteren Fall eine Thrombose dokumentiert werden entsprechend einer Leckagerate von 0,78 % und einer Thromboserate von 0,78 %. Die Komplikationsrate war abhängig von der Erfahrung mit diesem Behandlungskonzept und sank von 42.1 % im Jahre 2002, über 26.5 % im Jahre 2003 auf 19.5 % im Jahre 2004. Ähnlich verhielt sich die Mortalitätsrate mit 10,5 % im Jahre 2002 (19 pts.), 2 % im Jahre 2003 (40 pts.) und 0.0 % im Jahre 2004 (69 pts.).

Lernkurve

 

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