Onkologie - spezialisierte Tumortherapie

Peritonealkarzinose - Bauchfellkarzinose - Bauchfellkrebs
chirurgische Onkologie - regionale Chemotherapie - Peritonektomie

Prinzipien intraperitonealer Chemotherapie

  1. Dosis - Wirkungs - Beziehung
    Die intraperitoneale Applikation von Medikamenten führte zu einer hohen lokalen Konzentration innerhalb des Abdominalraums. Nachdem durch Erhöhung der Konzentration auch der Wirkungsgrad von zytostatisch wirksamen Substanzen erhöht werden kann, führt eine solche Steigerung der lokalen Konzentration entsprechend auch zu einer Verbesserung des Wirkungsgrades und damit der Ansprechrate.
  2. Peritoneum - Plasma Barriere
    Medikamente mit einem hohen Molekulargewicht, wie bestimmte Zytostatika, werden von dem peritonealen Überzug des Bauchraums nur verlangsamt aufgenommen und verbleiben somit relativ lange am Ort der Applikation. Der Übertritt des Medikaments in das Blut findet verlangsamt statt, sodass die Exposition des Zytostatikums verlängert wird. Durch diese verlangsamte Resorption kommt es entsprechend nicht nur zu einer Verlängerung der hohen lokalen Exposition, sondern auch gleichzeitig zu einer Erniedrigung der systemischen Wirk-Spiegel. Gegenüber einer intravenösen Verabreichung ist dieser Applikationsmodus entspfrechend mit niedrigeren Spitzenkonzentrationen und somit mit einer niedrigeren systemischen Nebenwirkungsrate verbunden.
  3. Vorteile einer intraoperativen Verabreichung von Zytostatika
    Nur eine intraoperativ verabreichte Chemotherapie kann sich homogen im gesamten Bauchraum verteilen. Infolge der bereits kurze Zeit nach eine Operation entstehenden Verklebungen und Verwachsungen ist eine solche Gleichverteilung der Medikamente bei postoperativer Applikation nicht mehr möglich.
    Infolge der für die Operation notwendigen Anästhesie wird die Zytostatika bezogene Übelkeit bzw. das Erbrechen wesentlich vermindert.
  4. Grenzen der intraperitonealen Chemotherapie (HIPEC)
    Bei intracavitärer Applikation von Chemotherapeutika kommt es, wie bereits oben ausgeführt, zu einer hohen lokalen Exposition der verabreichten Medikamente. Infolge dieses hohen Konzentrationsgradienten wird die Penetration der Substanzen in das Peritoneum und ihre Absorption über Kapillaren in das Blutsystem gesteigert. Die Eindringtiefe der Medikamente beträgt dabei allerdings nur maximal etwa 1.5 mm. In tieferen Gewebeschichten ist keine erhöhte Konzentration mehr nachweisbar. Dies bedeutet, dass die Zytostatika nur kleinste Tumorformationen homogen durchdringen können; bei größeren Formationen kann ein Konzentrationsvorteil einer solchen Applikationsform nicht mehr erwartet werden. Einsprechend stellen kleinste Tumorformationen bis maximal 2.0 mm und nur mikroskopisch sichtbare Tumorzellhaufen ein optimales Ziel für diese Therapieform dar.

    Ein weiteres Problem im Zusammenhang mit der intracavitären Applikation ist die nicht homogene Verteilung der Medikamente bedingt durch Verwachsungen und Verklebungen im Bauchraum. Nachdem die überwiegende Mehrzahl der Patienten bereits voroperiert sind, ist entsprechend mit dem Vorhandensein von solchen Verwachsungen in unterschiedlichem Ausmaß zu rechnen. Dies behindert eine gleichmäßige Verteilung der Zytostatika im Bauchraum und führt entsprechend einerseits zu einer Minderversorgung für bestimmte Bereiche, in denen Verwachsungen bestehen, und eine Überexposition für andere Bereiche. Auch kann eine wiederholte Applikation von Zytostatika durch die daraus resultierende Entzündungsreaktion die Adhäsionen im Bauchraum fördern und somit eine Gleichverteilung der Medikamente im Bauchraum behindern bzw. sogar verunmöglichen. Nur bei einer intraoperativen bzw. früh-postoperativen Applikation von Zytostatika intraperitoneal kann eine homogene Verteilung erwartet werden.

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Dr. med. Herwart Müller

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