Onkologie - spezialisierte Tumortherapie

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chirurgische Onkologie - regionale Chemotherapie - Peritonektomie

Magenkrebs

Was ist Magenkrebs?

Krebs des Magens, auch "Magenkarzinom" genannt, ist eine Erkrankung, bei der (bösartige) Krebszellen im Gewebe des Magens gefunden werden. Der Magen ist ein J-förmiges Organ im oberen Bauchraum, in dem die Nahrung aufgelöst (verdaut) wird. Die Nahrung erreicht den Magen durch einen Schlauch, der Speiseröhre genannt wird und Ihren Mund mit Ihrem Magen verbindet. Nach dem Verlassen des Magens kommt die teilweise verdaute Nahrung in den Dünndarm und danach in den Dickdarm, auch Kolon genannt.

Manchmal kann Krebs schon sehr lange im Magen vorhanden sein und stark gewachsen sein, bevor er Beschwerden verursacht. In den frühen Stadien des Magenkrebs können Sie Verdauungsstörungen und eine Magenverstimmung, Völlegefühl nach dem Essen, leichte Übelkeit, Appetitlosigkeit oder Sodbrennen haben. Im fortgeschrittenem Stadium von Magenkrebs können Sie an Blut im Stuhl, Erbrechen, Gewichtsabnahme oder Magenschmerzen leiden. Ihr Risiko, an Magenkrebs zu erkranken ist höher, wenn Sie an einer Infektion des Magens mit Helicobacter pylori leiden, älter, männlich und Raucher sind oder in Ihrem Leben eine Diät mit vielen trockenen, gesalzenen Nahrungsmitteln gemacht haben. Andere Risikofaktoren für Magenkrebs sind ein Magenleiden genannt "atrophische Gastritis" oder ein "Ménétrier Syndrom", eine Blutkrankheit, genannt "perniziöse Anämie", oder eine ererbte Veranlagung zur Bildung von Polypen in Ihrem Dickdarm.

Wenn Sie Beschwerden haben, wird Ihr Arzt üblicherweise eine Röntgenuntersuchung des oberen Gastrointestinaltraktes (Magen- Darm- Passage [MDP])veranlassen. Für diese Untersuchung trinken Sie eine bariumhaltige Flüssigkeit, die den Magen und den Darm bei der Röntgenuntersuchung besser sichtbar macht. Diese Untersuchung wird gewöhnlich in der Praxis oder der Röntgenabteilung eines Krankenhauses durchgeführt.

Ihr Arzt möchte möglicherweise mittels eines dünnen, leuchtenden Schlauches, den man Gastroskop nennt, in Ihren Magen sehen. Bei dieser Untersuchung, genannt Gastroskopie, werden die meisten Magentumore entdeckt. Hierzu wird das Gastroskop durch Ihren Mund eingeführt und in den Magen vorgeschoben. Ihr Arzt kann Ihnen vor der Untersuchung ein Lokalanästhetikum (ein Medikament, durch das Sie für kurze Zeit örtlich schmerzfrei werden) in Ihren Rachen sprühen oder ein Medikament zur Entspannung verabreichen, so dass Sie bei der Untersuchung keine Schmerzen verspüren.

Wenn Ihr Arzt auffälliges Gewebe entdeckt, wird er möglicherweise ein kleines Stück herausschneiden, damit er es unter dem Mikroskop auf Krebszellen untersuchen kann. Dieser Vorgang wird Biopsie genannt. Biopsien werden gewöhnlich während einer Gastroskopie vorgenommen.

Ihre Heilungschance (Prognose) und die Wahl der Behandlung hängen von dem Stadium Ihrer Krebserkrankung (ob nur der Magen befallen ist oder ob sich der Krebs auf andere Bereiche Ihres Körpers ausgebreitet hat) und von Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand ab.

ERKLÄRUNG DER STADIEN

Stadien des Magenkrebs

Wenn Magenkrebs entdeckt (diagnostiziert) wurde, werden zusätzliche Untersuchungen durchgeführt, um herauszufinden, ob sich Krebszellen auch auf andere Regionen des Körpers ausgebreitet haben. Dies nennt man Stadieneinteilung. Um die Therapie festzulegen, muss Ihr Arzt das Stadium Ihrer Erkrankung kennen. Bei Magenkrebs gibt es die folgenden Stadien:

Stadium 0

Stadium 0 bei Magenkrebs ist eine sehr frühe Form der Krebserkrankung. Krebs wird nur in der obersten Schicht der Magenschleimhaut gefunden.

Stadium I

Der Krebs hat sich von der Oberflächenschleimhaut auf die zweite und dritte Schicht der Magenwand ausgebreitet und Lymphknoten in nächster Nähe befallen. (Lymphknoten sind kleine, bohnenförmige Gewebestrukturen, die im ganzen Körper vorkommen. Sie produzieren und speichern Zellen, die Infektionen bekämpfen.)

Stadium II

Eine der folgenden Angaben trifft zu:

  • Der Tumor reicht in die zweite Schicht der Magenwand und hat etwas weiter entfernte Lymphknoten befallen.
  • Krebs kommt nur in der Muskelschicht (dritte Schicht) der Magenwand vor und hat Lymphknoten in nächster Nähe befallen.
  • Der Krebs kommt nur in allen vier Schichten der Magenwand vor, hat aber weder Lymphknoten noch andere Organe befallen.
Stadium III

Eine der folgenden Angaben trifft zu:

  • Der Tumor ist in der dritten Schicht der Magenwand und hat etwas weiter entfernte Lymphknoten befallen.
  • Krebs kommt in allen vier Schichten der Magenwand vor und hat entweder Lymphknoten in nächster Nähe oder aber weiter entfernt vom Tumor befallen.
  • Krebs kommt in allen vier Schichten der Magenwand vor und hat sich auf umgebendes Gewebe ausgebreitet. Der Krebs kann - oder auch nicht - sich auf Lymphknoten in nächster Nähe ausgebreitet haben.
Stadium IV

Der Krebs hat auf umliegendes Gewebe, weiter entfernt liegende Lymphknoten oder andere Körperregionen übergegriffen.

Rezidiv

Ein Rezidiv bedeutet, dass der Krebs nach einer Therapie wieder aufgetreten ist (Rückfall). Er kann im Magen oder in anderen Teilen des Körpers wie Leber oder Lymphknoten wieder auftreten.

ÜBERBLICK ÜBER DIE BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN

Wie Magenkrebs behandelt wird:

Behandlungsmöglichkeiten gibt es für die meisten Patienten mit Magenkrebs . Zwei Arten der Behandlung kommen in Frage:

  • Operation (der Tumor wird operativ entfernt)
  • Chemotherapie (Medikamente werden zur Abtötung der Krebszellen eingesetzt)

Bestrahlung und die biologische Therapie werden in klinischen Studien getestet.

Die Operation ist eine häufige Therapie für alle Stadien des Magenkrebs. Ihr Arzt entfernt den Tumor möglicherweise mittels einer der folgenden Operationen:

Bei der subtotalen Gastrektomie werden der tumorbefallene Magenabschnitt, Nachbargewebe und Organe in der Nähe des Tumors entfernt. Lymphknoten in der Nähe werden ebenfalls entfernt (Lympknotendissektion). Falls nötig, wird auch die Milz (ein Organ im oberen Bauchraum, das Blut filtert und alte Blutzellen aussortiert) entfernt.

Bei der totalen Gastrektomie werden der ganze Magen, Teile der Speiseröhre, des Dünndarms und anderes Gewebe in der Nähe des Tumors entfernt. In einzelnen Fällen wird auch die Milz entfernt. Lymphknoten in der Nähe werden ebenfalls entfernt (Lympknotendissektion). Die Speiseröhre wird direkt mit dem Dünndarm verbunden, damit Sie weiterhin essen und schlucken können.

Wurde nur ein Teil des Magens entfernt, sollten Sie in der Lage sein, relativ normal zu essen. Ist Ihr gesamter Magen entfernt worden, müssen Sie möglicherweise häufiger kleine Mahlzeiten zu sich nehmen, die wenig Zucker, aber viel Fett und Eiweiß enthalten. Die meisten Patienten kommen mit diesen neuen Eßgewohnheiten zurecht.

Bei der Chemotherapie werden zur Abtötung der Krebszellen Medikamente eingesetzt. Chemotherapie kann in Tablettenform eingenommen werden, oder sie wird dem Körper direkt über eine Vene oder in den Muskel zugeführt. Chemotherapie wird auch systemische Therapie genannt, denn die Medikamente gelangen in den Blutkreislauf, wandern durch den Körper und können Krebszellen außerhalb des Magens zerstören.

Eine Behandlung, die nach einer Operation bei der keine sichtbaren Krebszellen zurückblieben, durchgeführt wird, nennt man adjuvante Therapie. Adjuvante Therapie bei Magenkrebs wird im Rahmen klinischer Studien untersucht.

Die Strahlentherapie setzt hochenergetische Röntgenstrahlen zum Abtöten von Krebszellen und zur Tumorverkleinerung ein. Die Strahlen können von einer Maschine außerhalb des Körpers (externe Strahlentherapie) kommen oder von radioaktiv strahlendem Material (Radioisotope), das durch kleine Plastikröhrchen in den Bereich eingeführt wird (innere Bestrahlungstherapie), in dem Krebszellen gefunden wurden.

Die biologische Therapie versucht, den Körper anzuregen, selbst gegen den Krebs zu kämpfen. Sie nutzt Material, das der eigene Körper herstellt oder das in einem Labor hergestellt wurde, um die natürliche eigene Körperabwehr anzuregen, zu lenken oder wiederaufzubauen. Biologische Therapie wird manchmal auch als Veränderung des biologischen Antwortverhaltens (englisch BRM) oder Immuntherapie bezeichnet.

Behandlung je nach Stadium

Die Behandlung des Magenkrebs hängt von dem Stadium Ihrer Erkrankung, dem Abschnitt des Magens, in dem der Tumor gefunden wurde, sowie Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand ab.

Eine Standardtherapie mag in Betracht gezogen werden aufgrund ihrer erwiesenen Wirkung in früheren Studien mit Patienten, oder es wird die Teilnahme an einer klinischen Studie erwogen. Nicht alle Patienten werden mit der Standardtherapie geheilt, und einige Standardbehandlungen haben auch mehr Nebenwirkungen als erwünscht. Um bessere Behandlungsmethoden für Krebspatienten herauszufinden, gibt es klinische Studien, die auf den neuesten Erkenntnissen basieren. Klinische Studien werden für die meisten Stadien des Magenkrebs durchgeführt. Wenn Sie mehr über klinische Studien erfahren wollen, fragen Sie bitte Ihren Arzt.

STADIUM 0 MAGENKREBS

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:
  1. Operation, um einen Teil des Magens zu entfernen (subtotale Gastrektomie).
  2. Operation, um den ganzen Magen und etwas ihn umgebendes Gewebe zu entfernen (totale Gastrektomie).

Den Magen umgebende Lymphknoten können bei der Operation ebenfalls entfernt werden (Lympknotendissektion).

STADIUM I MAGENKREBS

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:
  1. Operation, um einen Teil des Magens zu entfernen (subtotale Gastrektomie), einschließlich der zugehörigen Lymphknoten (Lymphadenektomie).
  2. Operation, um den ganzen Magen und etwas ihn umgebendes Gewebe zu entfernen (totale Gastrektomie), einschließlich der zugehörigen Lymphknoten (Lymphadenektomie).

STADIUM II MAGENKREBS

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:
  1. Operation, um einen Teil des Magens zu entfernen (subtotale Gastrektomie).
  2. Operation, um den ganzen Magen und etwas ihn umgebendes Gewebe zu entfernen (totale Gastrektomie).
  3. Operation mit anschließender Bestrahlung und/oder Chemotherapie.

Lymphknoten in der Nähe des Magens wären möglicherweise mit entfernt (Lympknotendissektion).

STADIUM III MAGENKREBS

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:
  1. Operation, um den ganzen Magen und etwas ihn umgebendes Gewebe zu entfernen (totale Gastrektomie). Lymphknoten können auch mit entfernt werden.
  2. Klinische Studie zur Operation mit anschließender Bestrahlung und/oder Chemotherapie.
  3. regionale und /oder systemische Chemotherapie mit oder ohne Bestrahlung
  4. Hyperthermie

STADIUM IV MAGENKREBS

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:
  1. Operation, um Beschwerden zu lindern, Blutungen zu vermindern oder den Tumor zu entfernen, wenn er den Magen blockiert.
  2. regionale Chemotherapie, um Beschwerden zu lindern.

REZIDIVIERENDER MAGENKREBS

Ihre Behandlung könnte in einer Chemotherapie zur Linderung von Beschwerden bestehen. Im Rahmen klinischer Studien werden neue Chemotherapeutika in neuen Applikationsformen und die biologische Therapie getestet.


Literatur:
Übersetzung PDQ-Patienteninformation
Dr. Gustav Quade, Uni Bonn

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