Onkologie - spezialisierte Tumortherapie

Peritonealkarzinose - Bauchfellkarzinose - Bauchfellkrebs
chirurgische Onkologie - regionale Chemotherapie - Peritonektomie

Anatomie Bauchraum - Abdomen

Der Bauch - Beckenraum

Der Bauch-Beckenraum wird von der äußeren Bauchmuskulatur, der Lendenwirbelsäule, dem knöchernen Beckenring, sowie nach oben vom Unterrand des Zwerchfells begrenzt.
Im Bauchraum trennt eine dünne Membran, das Bauchfell (Peritoneum), die Peritonealhöhle ab, Dadurch ist der Bauch-Beckenraum ebenfalls in drei Teilräume unterteilt, die äußerlich nur schwer abgrenzbar sind:

  • In der Peritonealhöhle (intraperitoneal) liegen Magen, Milz, Leber, Gallenblase, Dünndarm, Eierstöcke und der größte Teil des Dickdarms.
  • Hinter der Peritonealhöhle (retroperitoneal) liegen Nieren, Nebennieren, Bauchspeicheldrüse und ein kleiner Teil des Dickdarms.
  • Im kleinen Becken (unterhalb des Peritoneums / Linea terminalis) liegen Blase, Mastdarm und die Mehrzahl der Geschlechtsorgane.
  • Peritoneum / Bauchfell
    Die meisten Verdauungsorgane liegen im Bauchraum. Der ganze Bauchraum ist von einer spiegelglatten Haut, dem Bauchfell ausgekleidet. Das Peritoneum hat eine Oberfläche von ca. 1,7 bis 2 m². Das Bauchfell umschließt die so gebildete Bauchhöhle. Hinter der Bauchhöhle liegt der Retroperitonealraum.

Abdominelle Organe

  • Magen, Dünndarm, Dickdarm, Mastdarm, Anus zählen zu den Verdauungsorganen
  • Milz:
    Ca. 150 g schwer, im linken Oberbauch unter dem Zwerchfell, am Milzhilus tritt die A. lienalis ein und die V. lienalis aus, umgeben von einer Bindegewebskapsel, Milzgewebe (rote und weiße Pulpa), weiße Pulpa bestehend aus lymphatischem Gewebe, rote Pulpa setzt sich aus großen Bluträumen und Maschenwerk mit roten und weißen Blutkörperchen zusammen.
    Aufgaben:
    Abbau von alten Blutzellen, Thrombozytenspeicherung, Abfangen und Abbau von Gerinnungsprodukten, vor der Geburt Sitz der Blutbildung (Hämatopoese).
  • Leber:
    Beim Erwachsenen ca. 1,5 kg schwer, größte Anhangsdrüse des Darms, unterteilt in den größeren rechten und den kleineren linken Leberlappen. 25% des zur Leber gelangenden Blutes ist O²-reich (A. hepatica), 75% des Blutes erhält Leber durch die Pfortader (~ 1 l / Min; gesammeltes Blut aus den Bauchorganen fließt hier zur Leber).
    Aufgaben:
    Bildung der Galle, Entgiftungsfunktion (z.B. Alk, Medikamente), Speicherung von Vitaminen, Kohlehydraten, Fetten, Proteinsynthese (Albumine, Gerinnungsfaktoren), Billirubinsekretion,
    Die Leber verfügt über zahlreiche Enzyme, welche die auszuscheidenden Stoffe in den Leberzellen abbauen oder deren Aussscheidung vorbereiten.
    Gut wasserlösliche Abbauprodukte werden in die Lebersinusoide abgegeben und über den Blutkreislauf und schließlich die Niere mit dem Urin aus dem Körper abgegeben (z.B. Alkohol, Mehrzahl der Medikamente)
    Schlecht wasserlösliche Stoffe werden in die Gallenkapillaren abgegeben. Durch die emulgierende Wirkung der Galle werden sie in Lösung gehalten und gelangen mit dieser in den Darm. Anschließend Ausscheidung mit dem Stuhl (z.B. Herzglykoside wie Digitalis).

    First-pass-Effekt:
    Die Leber wirkt wie ein Filter für alle Stoffe, die über den im Magen-Darm-Trakt absorbiert und vor dem Erreichen des großen Kreislaufs die Leber passieren müssen. -> Auch Medikamente werden bei der 1. Passage der Leber z.T. erheblich inaktiviert!

  • Gallenblase:
    Liegt an der Unterseite der Leber, ca. 8-11 cm lang, 3-4 cm dick, Volumen ca. 30-60 ml, in der Gallenblase unterscheidet man Gallenblasenhals, Gallenblasenkörper, Gallenblasengr und .
    Produziert täglich ca. 0,5 l Galle (gelbbraune Flüssigkeit), die über den Gallengang ins Duodenum abgegeben wird. Die Galle besteht aus Wasser, Elektrolyten, Billirubin Gallensäure, Cholesterin, Lezithin und anderen Substanzen wie z.B. Hormonen, aber auch Medikamenten.
    Der Gallensaft ist lipo- und hydrophil. Verbindet sich im Dünndarm mit Fettpartikeln zu kleinen Partikeln und gibt der fettspaltenden Lipase gute Angriffsmöglichkeiten zur Spaltung.
    Regulation der Abgabe des Gallensaftes durch das vegetative Nervensystems und von Hormonen.
  • Pankreas / Bachspeicheldrüse:
    Das Pankreas ist ca. 15-20 cm lang und 1,5 - 3 cm dick, Gewicht ca. 80 g. Man unterscheidet einen Kopf-, Körper- und Schwanzteil. Der Hauptausführungsgang (Ductus pancreatius) mündet gemeinsam mit dem Gallengang ins Duodenum.
    Aufgaben:
    Neben der Funktion als exokriner Drüse (Abgabe von ca. 1,5 l Pankreassaft täglich) zur endgültigen Spaltung von fetten, Eiweißen und Kohlenhydraten.
    Als endokrine Drüse bildet das Pankreas in den Langerhans-Inseln die Hormone für den Kohlehydratstoffwechsel. Besonders wichtig hierbei:
    - Bildung von Insulin (Peptidhormon, zur Senkung des Blutzuckerspiegels, Mangel an Insulin führt zum Diabetes mellitus.
    -Glukagon (Gegenspieler des Insulins), fördert Glykogenabbau und Glukoneogense aus z.B. Laktat.
    -Bildung von Somatostatin, hemmt z.B. Magensaftsekretion, steigert Gallen- und Pankreassaftsekretion.
  • Nieren:
    Die beiden Nieren liegen links und rechts dicht neben der Wirbelsäule unter dem Zwerchfell. Die Form erinnert an eine große Bohne (Kidney), ca. 11 cm lang, 6 cm breit, 2,5 cm dick und 150 g schwer. Keine Bedeckung der Niere vom Peritoneum, sie liegen dorsal im Retroperitonealraum.
    Jede Niere ist von einer derben Nierenkapsel überzogen. Durch Fett- und Bindegewebe wird die Niere an der hinteren Bauchwand verankert und vor Stoßverletzungen geschützt.
    Aufbau:
    Im inneren das Nierenbecken, welches vom Nierenmark umhüllt wird. Blutversorgung über die li. bzw. re. A. rnalis. Am Ende der Arterienverzweigungen befinden sich die Nierenkörperchen (Glomeruli). Aufgaben:
    -Harnproduktion und -ausscheidung
    -Regulation der Elektrolytkonzentration
    -Renin-Bildung -> Blutdruck-Regulation
    -Bildung des Hormons Erythropoetin (EPO, stimuliert die Blutbildung)
    -Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Gleichgewichts
    -Konstanthaltung des Wassergehaltes und osmotischen Drucks
  • Nebennieren:
    Jeweils ca. 5g schwer, man unterscheidet Nebennierenrinde und Nebennierenmark.
    In der Nebennierenrinde werden hauptsächlich Hormone wie z.B. Aldosteron, Kortisol, Androgene (männliche Sexualhormone) gebildet.
    Das Nebennierenmark ist im engeren Sinne keine Hormondrüse, sondern der verlängerte Arm des vegetativen Nervensystems (entwicklungsgeschichtlich: umgewandeltes sympathisches Ganglion). Hochspezialisierte Neurone des Sympathikus sind hier vorhanden. Diese schütten nach Stimulation Adrenalin und Noradrenalin aus. Sie gehören zu den Katecholaminen und sind Neurotransmitter des Nervensystems.
  • Harnblase
    Die Harnblase ist aus glatter Muskulatur gebildet. Sie liegt vorne im kleinen Becken direkt hinter Symphyse und Schambeinen. Das Dach der Blase wird vom Peritoneum bedeckt, der dorsale Teil grenzt bei der Frau an Vagina/Uterus, beim Mann an das Rektum. An den Eckpunkten des nach hinten spitz zulaufenden Blasendreiecks befinden sich die Austrittsstellen der beiden Harnleiter. Vorne unten tritt die Harnröhre aus.
    Ab ca. 350 ml Füllungsmenge senden Dehnungsrezeptoren über afferente Bahnen (-> zum Stammhirn) vermehrt Impulse. Hierdurch wird das Gefühl des Harndrangs vermittelt.
  • Geschlechtsorgane /weiblich:
    Alle inneren Geschlechtsorgane der Frau liegen geschützt im kleinen Becken: -Eierstöcke, Eileiter, Gebärmutter und Scheide.
    Die äußeren Geschlechtsorgane sind große und kleine Schamlippen, Klitoris und der Scheidenvorhof mit seinen Drüsen.
    Die Eierstöcke (Ovarien) sind paarig angelegt und etwa dörrpflaumengroß.
    Aufgaben:
    Bildung der Sexualhormone Östrogen und Progesteron, sowie die Bereitstellung einer befruchtungsfähigen Eizelle. Die Ovarien stellen nach dem 45. Lebensjahr ihre Tätigkeit allmählich ein, Zeitpunkt der letzten Regelblutung wird Menopause genannt. Die Frau befindet sich dann in der Postmenopause.
    Die Eileiter (Tuben) sind paarig angelegt und 10-17 cm lang. Sie reichen beidseits von der oberen Ecke des Uterus bis unmittelbar in die Nähe des Eierstocks. Der eierstocknahe Anteil ist zur Bauchhöhle hin offen, trichterförmig erweitert und dient der Aufnahme des Eies nach dem Eisprung. In den Eileitern findet die Befruchtung des Eies und sein Transport zur Gebärmutter statt. Transport durch peristaltische Bewegungen in Richtung Uterus (dünne Muskelschicht). Ausgekleidet sind die Tuben mit stark gefalteten Schleimhautschichten.
    Uterus (Gebärmutter) Dient während der Schwangerschaft als "Fruchthalter" und beteiligt sich am Aufbau des Mutterkuchens. Die Uterusmuskulatur passt sich durch enorme Wachstumsfähigkeit den Erfordernissen der verschiedenen Lebensabschnitte an. Geschlechtsreifer Uerus ca. 50 g, Zeitpunkt der Geburt ca. 1000 g.
  • Geschlechtsorgane /männlich:
    Zu den inneren Geschlechtsorganen des Mannes zählen:
    -Hoden (Testis)
    -Nebenhoden
    -Samenleiter (Ductus deferens) eingebettet in den Samenstrang
    -Prostata, Samenbläschen und Cowper-Drüsen

    Zu den äußeren Geschlechtsorganen rechnet man:
    -Penis
    -Hodensack

    Hoden:
    Paarig angelegt, im Hodensack (Scrotum) elastisch aufgehängt, ca. 5 cm im Längsdurchmesser. Am oberen dorsalen Rand liegt dem Hoden der Nebenhoden auf.
    Hoden liegen außerhalb des Bauchraums im Hodensack. Die 2-5 Grad Celsius niedrigere Temperatur ermöglicht die Samenreifung. Entwicklung des Hodensacks ist ein Reifungszeichen. Während der Schwangerschaft und im Kindesalter befinden sich die Hoden noch im Bauch- / Leistenraum.
    Aufgaben:
    Spermienreifung, Testosteron-Ausschüttung
    Die Nebenhoden sind Gangsysteme, die der abschließenden Reifung und Speicherung der Spermien dient. Ohne scharfe Abgrenzung geht der Nebenhodengang (speichert Spermien, ca. 5 m lang) in den Samenleiter (Ductus deferens). Dieser ist ca. 50 cm lang und setzt sich in seinem weiteren Verlauf in den Spritzkanal fort und mündet schließlich in die Harnröhre (Urethra) -> Harnsamenröhre.

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Dr. med. Herwart Müller

Chefarzt der Abteilung für Allgemeinchirurgie in Wertheim
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