Tumorarten - Peritonealkarzinose, Bauchfellkrebs - Dr. med. Herwart Müller - Krebstherapien, Peritonektomie, HIPEC - Onkologie https://surgicaloncology.de/tumorarten Fri, 10 Jun 2016 09:12:02 +0000 Joomla! - Open Source Content Management de-de [email protected] (Onkochirurgie H. Müller) Analkarzinom https://surgicaloncology.de/tumorarten/analkarzinom https://surgicaloncology.de/tumorarten/analkarzinom Was ist Analkrebs? (Analcarzinom, Analkarzinom)
Analkrebs ist eine seltene Krebserkrankung, bei der Krebszellen im Anus gefunden werden. Der Anus ist das offene Ende des Enddarmes, durch den der Stuhl ausgeschieden wird. In der Regel ist der Krebs bei Männern häufiger am äußeren Anus, bei Frauen hingegen häufiger am inneren Anus. Sollte der Anus des öfteren rot, geschwollen und entzündet sein, kann dies ein Warnsignal für einen sich entwickelnden Krebs sein. Tumore in der behaarten Haut direkt an der Außenseite des Anus sind Hauttumore und nicht Analkrebs.

 

Sollten eines oder mehrere der folgenden Symptome (Anzeichen) beobachtet werden, sollte ein Arzt aufgesucht werden: Blutung aus dem Enddarm (auch bei nur kleinen Mengen), Schmerz oder ein Druckgefühl im Bereich des Anus, Jucken oder Absonderungen am Anus, ein Knoten in der Nähe des Anus.

Besteht der Verdacht auf Krebs, so wird der Arzt das Äußere des Anus (Darmausgang) untersuchen und eine Rektale (Enddarm) Untersuchung durchführen. Bei dieser Untersuchung wird der Arzt - einen weichen und eingefetteten OP-Handschuh tragend - mit seinem Finger das Innere des Rektums vorsichtig nach Knoten abtasten. Nach dieser Untersuchung wird er das auf dem Handschuh haftende Material auf Blut untersuchen. Sollten bei der Untersuchung Schmerzen auftreten, so kann der Arzt auch ein Betäubungsmittel verabreichen. Es kann auch sein, dass eine kleine Gewebeprobe entnommen wird, die dann auf Krebszellen untersucht wird.
Dieser Vorgang wird Biopsie genannt.

Die Heilungschance (Prognose) und die Wahl der Behandlung sind abhängig vom Stadium des Krebs (ob er auf den Anus beschränkt ist oder sich auf andere Organe ausgebreitet hat) und vom allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten.

ERKLÄRUNG DER STADIEN

 

Stadien des Analkrebses (Analcarzinom, Analkarzinom)

 

Wurde Analkrebs entdeckt (diagnostiziert), werden weitere Untersuchungen durchgeführt, um abzuklären, ob sich die Krebszellen im Körper verbreitet haben. Dies wird "Stadieneinteilung" (Staging) genannt. Um eine Behandlung planen zu können, muss der Arzt das Stadium der Erkrankung kennen. Für den Analkrebs gelten folgende Stadieneinteilungen:

 

Stadium 0 oder Carcinoma in situ

 

Stadium 0 ist ein sehr frühes Krebsstadium. Der Krebs wird nur in der äußeren Hautschicht des Anus gefunden.

Stadium I

 

Der Krebs ist in die tieferen Schichten des Anus vorgedrungen; ist jedoch kleiner als zwei Zentimeter und hat noch nicht den Schließmuskel erreicht.

Stadium II

 

Der Krebs ist in die tieferen Schichten des Anus vorgedrungen, ist größer als zwei Zentimeter aber hat sich nicht auf umliegende Organe oder Lymphknoten ausgebreitet. (Lymphknoten sind kleine bohnenförmige Gewebestrukturen, welche sich überall im Körper befinden. Sie produzieren und speichern Zellen, die Infektionen bekämpfen).

Stadium III-A

 

Der Krebs hat sich entweder auf die Lymphknoten in Rektumnähe oder auf umliegende Organe ausgebreitet, etwa die Scheide oder die Blase.

Stadium III-B

 

Der Krebs hat sich auf die Lymphknoten im Bauchraum oder in der Leiste oder auf in der Nähe des Rektums liegende Organe und die dortigen Lymphknoten ausgebreitet.

Stadium IV

 

Der Krebs hat sich auf entfernt liegende Lymphknoten im Bauchraum oder Organe in anderen Regionen des Körpers ausgebreitet.

Rezidiv

 

Ein Rezidiv bedeutet, dass der Krebs nach einer Therapie wieder aufgetreten ist (Rückfall). Er kann Anus oder in anderen Teilen des Körpers wieder ausbrechen.

ÜBERBLICK ÜBER DIE BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN

 

Wie Analkrebs behandelt werden kann

 

Für alle Patienten mit Analkrebs gibt es Behandlungsmöglichkeiten. Drei Behandlungsverfahren werden angewendet:

  • Operation (der Tumor wird operativ entfernt)
  • Strahlentherapie (Anwendung hoher Dosen von Röntgenstrahlen oder anderer hochenergetischer Strahlen zum Abtöten der Krebszellen)
  • Chemotherapie (Medikamente werden zur Abtötung der Krebszellen eingesetzt)

Eine Operation ist die gängige Art der Behandlung und Diagnose des Analkrebses. Ein Arzt kann den Krebs folgendermaßen entfernen:

  • Die "Lokale Resektion" (örtliche Ausschneidung) entfernt nur die Krebsgeschwulst selbst. Bei dieser Operation kann der Schließmuskel (Sphinkter) oft erhalten bleiben, so dass beim Stuhlgang keine Einschränkungen entstehen müssen.
  • Die "Abdominoperineale Resektion" (Bauchraum und Damm einzubeziehende Operation) werden der Anus und das Ende des Rektums durch einen Schnitt in Bauchraum und Damm (der Damm liegt zwischen dem Anus und dem Hodensack bzw. der Scham) entfernt.

Dann wird ein künstlicher Darmausgang (Stoma) angelegt (normalerweise im Bereich des vorderen Bauches). Diese Operation nennt man "Kolostomie". Früher war diese Operation die übliche Behandlung bei Analkrebs, wird aber heutzutage nicht mehr so häufig durchgeführt, da die Strahlentherapie mit oder ohne Chemotherapie als gleich effektiv eingestuft wird und die Kolostomie unnötig macht. Wurde eine Kolostomie durchgeführt, muss der Patient einen speziellen Beutel tragen, um den Stuhl aufzufangen. Dieser Beutel wird mit einem speziellen Klebstoff an der Haut um den künstlichen Darmausgang herum (Stoma) befestigt. Diesen Beutel kann man unter der Kleidung nicht sehen, und die meisten Patienten kümmern sich selbst um Ihre Beutel. Gleichzeitig oder in einer zweiten Operation können auch Lymphknoten entfernt werden (Lymphknoten Dissektion).

Die Strahlentherapie setzt hochenergetische Röntgenstrahlen zum Abtöten von Krebszellen und zur Tumorverkleinerung ein. Die Strahlen können von einer Maschine außerhalb des Körpers (externe Strahlentherapie) kommen oder von radioaktiv strahlendem Material (Radioisotope), das durch kleine Plastikröhrchen in den Bereich eingeführt wird (innere Bestrahlungstherapie), in dem Krebszellen gefunden wurden. Bestrahlung kann allein oder in Kombination mit anderen Behandlungen erfolgen.

Bei der Chemotherapie werden zur Abtötung der Krebszellen Medikamente eingesetzt. Chemotherapie kann in Tablettenform eingenommen werden, oder sie wird dem Körper direkt über eine Vene oder in den Muskel zugeführt. Chemotherapie wird auch "Systemische Therapie" genannt, da sich die Medikamente über die Blutbahnen im ganzen Körpers verteilen und so den Krebs an jeder Stelle des Körpers bekämpfen können. Einige Medikamente der Chemotherapie können die Krebszellen für eine Strahlentherapie empfindlicher machen. Eine Kombination von Strahlen- und Chemotherapie kann Tumore schrumpfen lassen, so dass eine "Abdominoperineale Resektion" umgangen werden kann. Wird nur eine kleine Operation nötig, so kann normalerweise der Schließmuskel gerettet werden.

Behandlung je nach Stadium

 

Die Behandlung des Analkrebses ist abhängig von der Art des Krebs, seinem Stadium, dem Alter des Patienten und dessen allgemeinem Gesundheitszustand.

Sie erhalten eventuell eine Therapie, die auf Grund ihrer Wirksamkeit bei zahlreichen Patienten in vorausgegangenen Studien als Standard bezeichnet wird, oder Sie entschließen sich zur Teilnahme an einer klinischen Studie. Nicht alle Patienten werden mit der Standardtherapie geheilt, und einige Standardbehandlungen haben auch mehr Nebenwirkungen als erwünscht. Um bessere Behandlungsmethoden für Krebspatienten herauszufinden, gibt es klinische Studien, die auf den neuesten Erkenntnissen basieren. Klinische Studien werden in den meisten Ländern für die meisten Stadien des Analkrebs durchgeführt. Wenn Sie mehr über klinische Studien wissen wollen, fragen Sie bitte Ihren Arzt.

 

STADIUM 0 DES ANALKREBSES

 

Die Behandlung wird wahrscheinlich eine lokale Resektion sein, um den Tumor komplett zu entfernen.

STADIUM I DES ANALKREBSES

 

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:
  1. Lokale Resektion um den Tumor komplett zu entfernen.
  2. Strahlentherapie mit oder ohne Chemotherapie. Bei einigen Patienten kann auch eine innere Strahlentherapie erfolgen.
  3. Verbleiben nach einer Therapie Krebszellen, kann eine zusätzliche Operation zur Entfernung des Anus und dem unteren Teil des Rektums nötig sein. Ein künstlicher Darmausgang wird dann angelegt.
  4. Verbleiben nach einer Therapie Krebszellen, kann eine zusätzliche Chemotherapie mit Strahlentherapie nötig sein.
  5. Äußere Bestrahlung gefolgt von innerer Bestrahlung.

STADIUM II DES ANALKREBSES

 

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:
  1. Lokale Resektion um den Tumor komplett zu entfernen.
  2. Strahlentherapie mit Chemotherapie. Bei einigen Patienten kann auch eine innere Strahlentherapie erfolgen.
  3. Verbleiben nach einer Therapie Krebszellen, kann eine zusätzliche Operation zur Entfernung des Anus und dem unteren Teil des Rektums nötig sein. Ein künstlicher Darmausgang wird dann angelegt.
  4. Verbleiben nach einer Therapie Krebszellen, kann eine zusätzliche Chemotherapie mit Strahlentherapie nötig sein.

STADIUM III-A DES ANALKREBSES

 

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:
  1. Strahlentherapie mit Chemotherapie.
  2. Operation, in der die Gewebsschichten, die den Dickdarm und den Magen umgeben, sowie die Lymphknoten entfernt werden. Anschließend wird eine Bestrahlung durchgeführt.

STADIUM III-B DES ANALKREBSES

 

Die Behandlung kann aus einer kombinierten Strahlen- und Chemotherapie mit anschließender Operation bestehen. Abhängig von der verbleibenden Menge an Tumorgewebe nach der ersten Strahlen- und Chemotherapie erfolgt eine Operation, um den Anus und den unteren Teil des Rektums zu entfernen. Während der Operation können auch die Lymphknoten in der Leiste entfernt werden (Lymphknoten Dissektion).

 

STADIUM IV DES ANALKREBSES

 

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:
  1. Operation zur Linderung von Beschwerden.
  2. Strahlentherapie zur Linderung von Beschwerden.
  3. Eine kombinierte Strahlen- und Chemotherapie zur Linderung von Beschwerden.
  4. Regionale Hochkonzentrierte Chemotherapie mittels Beckenperfusion

REZIDIVIERENDER ANALKREBS

 

Die Behandlung ist abhängig von der Erstbehandlung des Patienten. Wurde der Patient chirurgisch behandelt, erhält im Falle eines Rezidivs möglicherweise eine Strahlentherapie. Wurde der Patient mit einer Strahlentherapie behandelt, wird er möglicherweise operiert. Ausgezeichnet sind bisher die Ergebnisse mittels regionaler Chemotherapie.


Literatur:
Übersetzung PDQ-Patienteninformation
Dr. Gustav Quade, Uni Bonn

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[email protected] (H. Steuerwald) Tumore Sat, 08 Aug 2015 14:19:00 +0000
Appendixkarzinom, Blinddarmkrebs https://surgicaloncology.de/tumorarten/appendixkarzinom https://surgicaloncology.de/tumorarten/appendixkarzinom Appendixcarcinom, Appendixkarzinom, Blinddarmkrebs

 

Bei manchen metastasierenden Tumorerkrankungen mit Peritonealkarzinose wie dem Appendixkarzinom (Pseudomyxoma Peritonei) und auch bei Ovarialkarzinomen kann durch eine radikale Resektion, Entfernung des Bauchfells (Peritonektomie) und zusätzlicher hyperthermer intraperitonealer Chemotherapie ein Therapieerfolg bei sonst eher aussichtloser Erkrankung erreicht werden.

Bösartige Geschwülste des Blinddarms sind eher selten. Man unterscheidet sogenannte Karzinoide von den Appendixkarzinomen. Karzinoide können überall im Gastrointestinaltrakt und in der Lunge vorkommen. Meist werden sie als Zufallbefund bei einer Entfernung der Appendix festgestellt. Die weitere Therapie richtet sich dann nach der Größe des Karzinoids und seiner genauen Lokalisation mit Bezug zur Basis der entfernten Appendix. In einigen Fällen wird aus Sicherheitsgründen eine Teilresektion des rechten Dickdarmanteils mit dem entsprechenden Lymphabflussgebiet empfohlen (sogenannte Ileocäcalresektion).

Pseudomyxoma peritonei, Gallertkarzinom, Gallertcarcinom

 

Es handelt sich um ein klinisches Syndrom, d.h. mehrere Erkrankungen können sich dahinter verbergen, charakteristisch bleibt aber das Vorhandensein von gallertartigen Massen im Bauchraum. Die typischen Schleimmassen ermöglichen die Diagnose des Pseudomyxoma peritonei schon auf den ersten Blick.
Sehr häufig sind Erkrankungen des Blinddarmes diejenigen, die das Pseudomyxoma peritonei verursachen. Diese können gutartig oder bösartig sein. Oft liegt eine sog. Appendixmukozele vor. Der schleimproduzierende Tumor ist im Blinddarm entstanden und führt zu einer Ruptur der Wand. Die dadurch freigesetzten Schleimmassen verbreiten sich im Bauchraum. Die Ruptur des Tumors in den Bauchraum kann auch bei der mikroskopischen Untersuchung des Blinddarmes nachweisen werden. Außerhalb der Appendixwand lassen sich schleimproduzierenden Zellen erkennen. Bösartige Erkrankungen können ebenfalls ein Pseudomyxoma peritonei verursachen. Das schleimbildende Appendixkarzinom hat zwar unter den kolorektalen Karzinomen die bessere Prognose, allerdings ändert sich diese beim Vorhandensein von Absiedlungen am Bauchfell, wie im Stadium Dukes D, und ist mit einer 5-Jahres Überlebensrate von lediglich 6% sehr eingeschränkt.

EFFIZIENZ DER CRS UND HIPEC

Pseudomyxoma peritonei
In vier nicht randomisierten Studien mit 2298 (Chua et al., J Clin Oncol 2012)(1), 501 (Gonzalez-Moreno et al., Br J Surg 2004)(2), 301 (Elias et al., EJSO 2010)(3) und 123 (Murphy et al., Dis Col Rectum 2007)(4) Patienten mit Pseudomyxoma peritonei betrug das 5-Jahresüberleben nach CRS und HIPEC zwischen 72 und 75%, wobei in der größten Studie ein 10-Jahresüberleben von 63% sowie ein 15- Jahresüberleben von 59% beobachtet wurden (Chua et al., J Clin Oncol 2012)(1). Im Vergleich dazu beträgt das 10-Jahresüberleben bei Verzicht auf eine HIPEC lediglich 21% (Miner et al., Ann Surg 2005(5); n=97 Patienten) bzw. 32% (Gough et al., Ann Surg 1994(6); n=56 Patienten). Wichtig ist zwischen den histologischen Subtypen disseminierte peritoneale Adenomuzinose (DPAM) und peritoneale muzinöse Karzinomatose (PMCA) zu unterscheiden, da Patienten mit PMCA eine ungünstigere Prognose haben und in der Regel einer zusätzlichen Systemtherapie bedürfen (Chua et al., J Clin Oncol 2012)(1).

Quelle: Leitlinie zur Behandlung von Patienten mit peritonealen Neoplasmen mittels zytoreduktiver Chirurgie und hyperthermer intraperitonealer Chemotherapie in Österreich , Arbeitsgruppe Peritoneale Malignome der Österreichischen Gesellschaft für Chirurgische Onkologie (ACO-ASSO)

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[email protected] (H. Steuerwald) Tumore Sat, 08 Aug 2015 14:19:45 +0000
Dickdarmkrebs https://surgicaloncology.de/tumorarten/dickdarmkrebs https://surgicaloncology.de/tumorarten/dickdarmkrebs Was ist Dickdarmkrebs? (Colonkarzinom, Coloncarcinom, colorectales Karzinom, Mastdarmkrebs)

Dickdarmkrebs ist eine häufig vorkommende Krebsart bei der bösartige Tumorzellen (Krebszellen) im Gewebe des Dickdarms gefunden werden. Der Dickdarm ist Teil des Verdauungssystems des Körpers. Aufgabe des Verdauungssystems ist es, bestimmte Stoffe (Vitamine, Mineralien, Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße und Wasser) aus der gegessenen Nahrung zu extrahieren und den unbrauchbaren Rest als Stuhl aus dem Körper zu transportieren. Zum Verdauungssystem gehören Speiseröhre, Magen sowie Dünndarm und Dickdarm. Die letzten 2 Meter des Darms nennt man Dickdarm oder Kolon.

Zellen enthalten Gene mit den vererbbaren Informationen. Bei Patienten mit bestimmten Formen des Dick- und Mastdarmkrebs wurden anormale Gene entdeckt. Tests werden entwickelt, um rechtzeitig erkennen zu können, wer einen solchen Gendefekt besitzt und für eine bestimmte Krebserkrankung anfällig ist.

Vorsorgeuntersuchungen wie rektale Untersuchung, Proktoskopie (Mastdarmspiegelung) und Koloskopie (Dickdarmspiegelung) können in regelmäßigen Abständen bei den Patienten durchgeführt werden, die ein erhöhtes Krebsrisiko haben. Diese Untersuchungen sollten bei Patienten über 50 Jahre durchgeführt werden; bei Patienten, in deren Familie Dickdarmkrebs, Mastdarmkrebs oder Tumore der weiblichen Organe vorgekommen sind und bei Patienten, die kleine, gutartige Tumore(Polypen) im Dickdarm hatten oder bei Patienten, die an Colitis ulcerosa (Geschwüre in der Dickdarmschleimhaut) leiden. Ihr Arzt kann auch Vorsorgeuntersuchungen auf Krebs anordnen, wenn sich Ihre Verdauungsgewohnheiten ändern oder wenn Sie Blut im Stuhl haben.

Es ist üblich mit einer rektalen Untersuchung zu beginnen. Bei der rektalen Untersuchung führt Ihr Arzt einen Finger mit Gleitmittel auf dem Handschuh in den Mastdarm ein und tastet vorsichtig nach Knoten. Danach kontrolliert der Arzt, ob Blut am Handschuh ist.

Möglicherweise möchte Ihr Arzt auch in den Dickdarm und das untere Kolon mit einem speziellen Instrument namens Sigmoidoskop oder Proktosigmoidoskop schauen. Bei dieser Untersuchung, die Proktoskopie oder Mastdarmspiegelung genannt wird, werden etwa die Hälfte aller Kolon- und Mastdarmtumore gefunden. Diese Untersuchung wird normalerweise in einer Arztpraxis durchgeführt. Man kann ein leichtes Druckgefühl spüren, jedoch in der Regel keinen Schmerz.

Der Arzt könnte es für erforderlich halten sich mit einem weiteren Instrument namens Koloskop den gesamten Dickdarm anzusehen. Auch diese Untersuchung wird normalerweise in einer Arztpraxis durchgeführt. Man kann ein leichtes Druckgefühl spüren, jedoch in der Regel keinen Schmerz.

Wird auffälliges Gewebe gefunden, muss der Arzt ein kleines Stück herausschneiden und unter dem Mikroskop auf Krebszellen untersuchen. Dieser Vorgang wird Biopsie genannt. Biopsien werden in der Regel bei einer Proktoskopie oder Dickdarmspiegelung in der Arztpraxis durchgeführt.

Ihre Prognose (Heilungschance) und die Wahl der Behandlung hängen vom Krebsstadium (ob er sich nur in der Innenwand des Dickdarms befindet oder sich auf andere Orte ausgeweitet hat) und Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand ab. Nach der Behandlung macht man bei Ihnen möglicherweise Blutuntersuchungen (um die Menge an Carcinoembryonalem Antigen [CEA] in Ihrem Blut zu messen) und Röntgenuntersuchungen, um zu sehen, ob der Krebs wieder aufgetreten ist.

ERKLÄRUNG DER STADIEN

Stadien des Dickdarmkrebs: (Colonkarzinom, Coloncarcinom, colorectales Karzinom, Mastdarmkrebs)

Wenn Dickdarmkrebs entdeckt (diagnostiziert) wurde, werden zusätzliche Untersuchungen durchgeführt, um herauszufinden, ob Krebszellen sich auch auf andere Regionen des Körpers ausgebreitet haben (Stadieneinteilung). Erst nach einem Chirurgischen Eingriff ist es möglich das Stadium er Erkrankung festzulegen. Kenntnis des Stadiums der Erkrankung erlaubt es dem Arzt die weitere therapeutische Vorgehensweise zu bestimmen. Bei Dickdarmkrebs gibt es die folgenden Stadien:

Stadium 0 oder Carcinoma in situ

Stadium 0 bei Dickdarmkrebs ist eine sehr frühe Art des Krebs. Krebs wird nur in der Oberflächenschleimhaut des Dickdarms gefunden.

Stadium I

Der Krebs hat sich von der Oberflächenschleimhaut auf die zweite und dritte Schicht des Darms und die Muskelschicht ausgebreitet, nicht aber auf die zum Bauchraum gelegene Wand oder außerhalb des Dickdarms.

Stadium I Dickdarmkrebs wird manchmal auch als Duke A Kolonkarzinom bezeichnet.

Stadium II

Der Krebs hat sich außerhalb des Dickdarms auf das umgebende Gewebe ausgebreitet aber noch keine Lymphknoten infiltriert. (Lymphknoten sind kleine, bohnenförmige Gewebestrukturen, die im ganzen Körper vorkommen. Sie produzieren und speichern Zellen, die Infektionen bekämpfen. )

Stadium II Dickdarmkrebs wird manchmal auch als Duke B Kolonkarzinom bezeichnet.

Stadium III

Krebszellen haben die umliegenden Lymphknoten infiltriert (sind eingedrungen), haben sich aber noch nicht auf andere Körperregionen ausgebreitet. (Lymphknoten sind kleine, bohnenförmige Gewebestrukturen, die im ganzen Körper vorkommen. Sie produzieren und speichern Zellen, die Infektionen bekämpfen. )

Stadium III Dickdarmkrebs wird manchmal auch als Duke C Kolonkarzinom bezeichnet.

Stadium IV

Krebszellen haben sich auf andere Körperregionen ausgebreitet.

Stadium IV Dickdarmkrebs wird manchmal auch als Duke D Kolonkarzinom bezeichnet.

Rezidiv

Ein Rezidiv bedeutet, dass der Krebs nach einer Therapie wieder aufgetreten ist (Rückfall). Er kann im Dickdarm oder in anderen Körperpartien zurückkommen. Ein Rezidiv bei Dickdarmkrebs wird häufig in der Leber und/oder der Lunge entdeckt.

ÜBERBLICK ÜBER DIE BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN

Wie Dickdarmkrebs behandelt wird:

Behandlungsmöglichkeiten gibt es für alle Patienten mit Dickdarmkrebs. Drei Arten der Behandlung kommen in Frage:

  • Operation (der Tumor wird operativ entfernt)
  • Strahlentherapie (Anwendung hoher Dosen von Röntgenstrahlen oder anderer hochenergetischer Strahlen zum Abtöten der Krebszellen)
  • Chemotherapie (Medikamente werden zur Abtötung der Krebszellen eingesetzt)

 

Eine Operation ist die häufigste Therapie für alle Stadien des Dickdarmkarzinoms. Ihr Arzt entfernt den Tumor aus dem Dickdarm, wobei er möglicherweise eine der folgenden Methoden anwendet:

Wurde der Tumor bei Ihnen in einem sehr frühen Stadium gefunden, kann ihn der Arzt möglicherweise ohne Bauchschnitt entfernen. Statt dessen führt der Arzt ein Rohr in den Dickdarm ein und schneidet den Tumor aus. Dies nennt man eine lokale Exzision. Wenn der Tumor in einem kleinen, ausgebuchteten Gewebestück(Polyp genannt) gefunden wird, nennt man die Operation "Polypektomie".

Wenn Ihr Tumor größer ist, wird Ihr Arzt den Tumor und ein wenig gesundes Darmgewebe in der Umgebung entfernen (Darm- oder Kolonresektion). Die gesunden Darmabschnitte werden dann wieder zusammengenäht (Anastomose). Ihr Arzt wird auch Lymphknoten in der Nähe des Darms entfernen, um sie unter dem Mikroskop auf Krebs zu untersuchen.

Falls Ihr Arzt den Dickdarm nicht wieder zusammennähen kann, wird er einen Darmausgang (Stoma) am Körper machen, damit der Stuhl den Körper verlassen kann. Dies nennt man einen "Anus praeter". Manchmal wird der Anus praeter nur benötigt, bis der Dickdarm verheilt ist und kann dann zurückverlegt werden. Es ist aber auch möglich, dass Ihr Arzt den ganzen hinteren Dickdarm entfernen und einen dauernden Anus praeter anlegen muss. Wurde eine Kolostomie durchgeführt, muss der Patient einen speziellen Beutel tragen, um den Stuhl aufzufangen. Dieser Beutel, der mit Hautkleber um den künstlichen Ausgang befestigt wird, kann nach Benutzung weggeworfen werden. Diesen Beutel kann man unter der Kleidung nicht sehen, und die meisten Patienten kümmern sich selbst um Ihre Beutel.

Die Strahlentherapie setzt hochenergetische Röntgenstrahlen zum Abtöten von Krebszellen und zur Tumorverkleinerung ein. Die Strahlen können von einer Maschine außerhalb des Körpers (externe Strahlentherapie) kommen oder von radioaktiv strahlendem Material (Radioisotope), das durch kleine Plastikröhrchen in den Bereich eingeführt wird (innere Bestrahlungstherapie), in dem Krebszellen gefunden wurden. Bestrahlung kann allein oder in Kombination mit einer Operation und/oder Chemotherapie erfolgen.

Die Chemotherapie setzt Medikamente zur Abtötung der Krebszellen ein. Chemotherapie kann in Tablettenform eingenommen werden, oder sie wird dem Körper direkt über eine Vene zugeführt. Sie erhalten die Chemotherapie, indem möglicherweise mittels einer kleinen Pumpe konstant Medikamente über mehrere Wochen durch ein dünnes Röhrchen, das in Ihrer Vene bleibt, verabreicht werden. Die Chemotherapie wird auch systemische Therapie genannt, denn die Medikamente gelangen in den Blutkreislauf, wandern durch den Körper und können auch Krebszellen außerhalb des Dickdarms zerstören. Wenn sich Ihr Krebs auf die Leber ausgebreitet hat, werden Ihnen die Medikamente der Chemotherapie möglicherweise direkt in die Leberarterie verabreicht.

Wenn der Arzt alle Tumorzellen entfernt hat, die während der Operation sichtbar waren, erhalten Sie nach der Operation eventuell eine Chemotherapie, um die Krebszellen abzutöten, die möglicherweise zurückgeblieben sind. Eine Chemotherapie, die nach einer Operation verabreicht wird, bei der keine Krebszellen sichtbar sind, nennt man "Adjuvante (unterstützende) Chemotherapie".

Die biologische Therapie versucht, Ihren Körper dazu zu bringen, selbst gegen den Krebs zu kämpfen. Sie nutzt Material, das der eigene Körper herstellt oder das in einem Labor hergestellt wurde, um die natürliche eigene Körperabwehr anzuregen, zu lenken oder wiederaufzubauen. Biologische Therapie wird manchmal auch als Veränderung des biologischen Antwortverhaltens (englisch BRM) oder Immuntherapie bezeichnet.

Behandlung je nach Stadium

Die Behandlung des Dickdarmkrebs hängt von dem Stadium Ihrer Erkrankung sowie Ihrem allgemeinem Gesundheitszustand ab.

Eine Standardtherapie mag in Betracht gezogen werden aufgrund ihrer erwiesenen Wirkung in früheren Studien mit Patienten, oder es wird die Teilnahme an einer klinischen Studie erwogen. Nicht alle Patienten werden mit der Standardtherapie geheilt, und einige Standardbehandlungen haben auch mehr Nebenwirkungen als erwünscht.

STADIUM 0 DICKDARMKREBS

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:
  1. Lokale Exzision oder einfache Polypektomie, um das ganze Tumorgewebe zu entfernen.
  2. Darmresektion.

STADIUM I DICKDARMKREBS

Ihre Behandlung besteht gewöhnlich in einer operativen Tumorentfernung (Darmresektion) mit Wiederverbindung der beiden Darmenden.

STADIUM II DICKDARMKREBS

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:
  1. Die Behandlung besteht gewöhnlich in der Operation (Darmresektion), um den Tumor zu entfernen.
  2. Klinische Studie zu Chemotherapie, Bestrahlung oder biologischer Therapie im Anschluss an die Operation.
  3. Wenn sich Ihr Tumor auch auf umliegendes Gewebe ausgebreitet hat, erhalten Sie im Anschluss an die Operation möglicherweise eine Chemotherapie und/oder Bestrahlung.

STADIUM III DICKDARMKREBS

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:
  1. Die Behandlung besteht gewöhnlich in der Operation (Darmresektion), um den Tumor zu entfernen, gefolgt von einer Chemotherapie.
  2. regionale und/oder systemische Chemotherapie,
  3. Bestrahlung und/oder biologischer Therapie im Anschluss an die Operation.

STADIUM IV DICKDARMKREBS

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:
  1. Operation (Darmresektion), um den Tumor zu entfernen oder zu umgehen, damit der Darm weiter arbeiten kann.
  2. Operation, um Teile von anderen Organen wie Leber, Lungen und Eierstöcken zu entfernen, falls der Krebs auf diese übergegriffen hat.
  3. Chemotherapie, um Beschwerden zu lindern.
  4. regionale Chemotherapie und/oder biologische Therapie.
  5. Strahlentherapie zur Linderung von Beschwerden.

REZIDIVIERENDER DICKDARMKREBS

Wenn der Krebs nur an einer Stelle des Körpers wieder auftritt (Rezidiv), besteht die Therapie möglicherweise in der operativen Entfernung des Tumors. Falls der Krebs sich auf verschiedene Stellen des Körpers ausgebreitet hat, behandelt Sie Ihr Arzt eventuell mit einer Chemotherapie oder Bestrahlung. Als sehr effektiv hat sich dabei die regionale Chemotherapie gezeigt.


Literatur:
Übersetzung PDQ-Patienteninformation
Dr. Gustav Quade, Uni Bonn

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[email protected] (H. Steuerwald) Tumore Sat, 08 Aug 2015 14:20:46 +0000
Dünndarmkrebs https://surgicaloncology.de/tumorarten/duenndarmkrebs https://surgicaloncology.de/tumorarten/duenndarmkrebs Was ist Dünndarmkrebs? (Dünndarmcarcinom, Dünndarmkarzinom)

Dünndarmkrebs, eine selten vorkommende Krebsart, ist eine Erkrankung, bei der (bösartige) Krebszellen im Gewebe des Dünndarms gefunden werden. Der Dünndarm ist ein langer Schlauch, der viele Schlingen bildet, um in den Bauchraum zu passen. Er verbindet Ihren Magen mit dem Dickdarm. Der größte Teil Ihrer Ernährung wird im Dünndarm aufgespalten, um Vitamine, Mineralstoffe und Eiweiße herauszuholen.

Bei den folgenden Anzeichen sollten Sie einen Arzt aufsuchen: Schmerzen oder Krämpfe in der Mitte Ihres Bauchraums, Gewichtsabnahme ohne Diät, eine Geschwulst im Bauchraum oder Blut im Stuhl.

Wenn Sie Beschwerden haben, wird Ihr Arzt üblicherweise eine Röntgenuntersuchung des oberen Gastrointestinaltraktes (Magen- Darm- Passage [MDP])veranlassen. Für diese Untersuchung trinken Sie eine bariumhaltige Flüssigkeit, die den Magen und den Darm bei der Röntgenuntersuchung besser sichtbar macht. Diese Untersuchung wird gewöhnlich in der Praxis oder der Röntgenabteilung eines Krankenhauses durchgeführt.

Ihr Arzt führt möglicherweise auch ein Computertomogramm (CT) durch, eine spezielle Röntgenuntersuchung, bei der ein Computer ein Bild vom Inneren des Bauchraums zeichnet. Eine Ultraschalluntersuchung, die Schallwellen zum Auffinden von Tumoren benutzt, oder ein NMR, das Magnetwellen nutzt, um ein Bild des Bauchraums zu erstellen, wird eventuell auch durchgeführt.

Ihr Arzt schiebt möglicherweise auch einen dünnen, leuchtenden Schlauch, den man Endoskop nennt, Ihren Schlund hinab durch den Magen in den oberen Teil Ihres Dünndarms. Eventuell schneidet Ihr Arzt auch ein kleines Gewebestück während dieser Untersuchung heraus. Dieser Vorgang wird Biopsie genannt. Das Gewebe wird dann unter dem Mikroskop auf Krebszellen untersucht.

Ihre Heilungschance (Prognose) hängt von der Art des Krebs, den Sie haben, ob er nur den Dünndarm befallen hat oder sich auf andere Gewebe ausgebreitet hat, und von Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand ab.

ERKLÄRUNG DER STADIEN

Stadien des Dünndarmkrebs (Dünndarmcarcinom, Dünndarmkarzinom)

Wenn Dünndarmkrebs entdeckt (diagnostiziert) wurde, werden zusätzliche Untersuchungen durchgeführt, um herauszufinden, ob sich Krebszellen auch auf andere Regionen des Körpers ausgebreitet haben. Obgleich es ein System zur Stadieneinteilung für Dünndarmkrebs gibt, wird diese Krebsart zum Zweck der Behandlung nach den gefundenen Zellarten eingeteilt. Vier Arten von Krebs gibt es im Dünndarm: Adenokarzinome, Lymphome, Sarkome und das Karzinoid. (Für weitere Information sehen Sie bitte bei der PDQ-Patienteninformation über die Behandlung von gastrointestinaler Karzinoid-Tumor nach. ) (Sehen Sie bitte bei den entsprechenden PDQ-Patienten-Informationen nach, wenn Sie nähere Informationen über Non-Hodgkin-Lymphome bei Erwachsenen und Non-Hodgkin-Lymphome bei Kindern suchen. ) (Sehen Sie bitte bei den entsprechenden PDQ-Patienten-Informationen nach, wenn Sie nähere Informationen über Weichteilsarkome bei Erwachsenen und Weichteilsarkome bei Kindern suchen. )

Adenokarzinom

Adenokarzinome entstehen in der Dünndarmschleimhaut und sind die am häufigsten im Dünndarm vorkommenden Tumore. Diese Tumore kommen meistens in den dem Magen am nächsten gelegenen Dünndarmabschnitten vor. Diese Tumore blockieren beim Wachsen häufig den Darm.

Lymphom

Das Lymphom geht vom lymphatischen Gewebe des Dünndarms aus. Das Lymphgewebe ist Teil des körpereigenen Immunsystems und hilft dem Körper bei der Abwehr von Infektionen. Die meisten dieser Tumore gehören in die Gruppe der Non- Hodgkin-Lymphome.

Leiomyosarkom

Leiomyosarkome beginnen ihr Wachstum von der glatten Muskulatur des Dünndarms aus.

Rezidiv

Ein Rezidiv bedeutet, dass der Krebs nach einer Therapie wieder aufgetreten ist (Rückfall). Er kann im Dünndarm oder in anderen Körperpartien wieder auftreten.

ÜBERBLICK ÜBER DIE BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN

Wie Dünndarmkrebs behandelt wird:

Es gibt für alle Patienten mit Dünndarmkrebs Behandlungsmöglichkeiten. Drei Behandlungsverfahren werden angewendet:

  • Operation (der Tumor wird operativ entfernt)
  • Strahlentherapie (Anwendung hoher Dosen von Röntgenstrahlen zum Abtöten der Krebszellen)
  • Chemotherapie (Medikamente werden zur Abtötung der Krebszellen eingesetzt)

Die operative Entfernung des Tumors ist die am häufigsten angewandte Behandlungsmethode. Lymphknoten aus der Umgebung werden auch mit entfernt und unter dem Mikroskop betrachtet, um zu sehen, ob sie Krebszellen enthalten. Wenn der Tumor groß ist, trennt Ihr Arzt möglicherweise den krebsbefallenen Teil des Dünndarms heraus und verbindet die beiden Darmenden wieder.

Die Strahlentherapie setzt hochenergetische Röntgenstrahlen zum Abtöten von Krebszellen und zur Tumorverkleinerung ein. Die Strahlen können von einer Maschine außerhalb des Körpers (externe Strahlentherapie) kommen oder von radioaktiv strahlendem Material (Radioisotope), das durch kleine Plastikröhrchen in den Bereich eingeführt wird (innere Bestrahlungstherapie), in dem Krebszellen gefunden wurden. Medikamente, die die Sensitivität der Krebszellen gegenüber Bestrahlung steigern (Radiosensibilisator), werden manchmal im Rahmen der Bestrahlung verabreicht. Bestrahlung kann allein oder in Kombination mit einer Operation und/oder Chemotherapie erfolgen.

Bei der Chemotherapie werden zur Abtötung der Krebszellen Medikamente eingesetzt. Chemotherapie kann in Tablettenform eingenommen werden, oder sie wird dem Körper in eine Vene oder einen Muskel direkt zugeführt. Chemotherapie wird auch "systemische Therapie" genannt, denn das Medikament gelangt in den Blutkreislauf, wandert durch den Körper und kann Krebszellen außerhalb des Dünndarms zerstören.

Wenn der Arzt alle Tumorzellen entfernt hat, die während der Operation sichtbar waren, erhalten Sie nach der Operation eventuell eine Chemotherapie, um die Krebszellen abzutöten, die möglicherweise zurückgeblieben sind. Eine Chemotherapie, die nach einer Operation verabreicht wird, nennt man "adjuvante Chemotherapie".

Biologische Therapie wird in Klinischen Studien untersucht. Die biologische Therapie versucht, den Körper anzuregen, selbst gegen den Krebs zu kämpfen. Sie nutzt Material, das der eigene Körper herstellt oder das in einem Labor hergestellt wurde, um die natürliche eigene Körperabwehr anzuregen, zu lenken oder wiederaufzubauen. Biologische Therapie wird manchmal auch als Veränderung des biologischen Antwortverhaltens (englisch BRM) oder Immuntherapie bezeichnet.

Behandlung je nach Stadium

Die Behandlung des Dünndarmkrebs hängt von der Art des Tumors, wie weit er sich ausgebreitet hat, Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand und Ihrem Alter ab.

Eine Standardtherapie mag in Betracht gezogen werden aufgrund ihrer erwiesenen Wirkung in früheren Studien mit Patienten, oder es wird die Teilnahme an einer klinischen Studie erwogen. Nicht alle Patienten werden mit der Standardtherapie geheilt, und einige Standardbehandlungen haben auch mehr Nebenwirkungen als erwünscht.


ADENOKARZINOM DES DÜNNDARMES

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:
  1. Operation, um den Tumor zu entfernen.
  2. Operation, damit Nahrung im Dünndarm den Tumor umgehen kann (Bypass), wenn der Tumor nicht entfernt werden kann.
  3. Strahlentherapie zur Linderung von Beschwerden.
  4. regionale Chemotherapie
  5. biologische Therapie.

LYMPHOM DES DÜNNDARMES

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:
  1. Operation, um den Tumor und in der Nähe liegende Lymphknoten zu entfernen.
  2. Operation mit anschließender adjuvanter Chemotherapie oder Bestrahlung.
  3. Chemotherapie mit oder ohne Bestrahlung.

LEIOMYOSARKOM DES DÜNNDARMES

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:
  1. Operation, um den Tumor zu entfernen.
  2. Operation, damit Nahrung im Dünndarm den Tumor umgehen kann (Bypass), wenn der Tumor nicht entfernt werden kann.
  3. Strahlentherapie.
  4. Operation, Chemotherapie oder Bestrahlung um Beschwerden zu lindern.
  5. regionale Chemotherapie oder biologischer Therapie.

REZIDIV BEI DÜNNDARMKREBS

Wenn der Krebs an einer anderen Stelle des Körpers wieder auftritt (Rezidiv), erhalten Sie im Rahmen einer klinischen Studie möglicherweise eine Chemotherapie oder eine biologische Therapie.

Wenn der Krebs nur an einer Stelle des Körpers wieder auftritt, könnte Ihre Behandlung eine der folgenden sein:

  1. Operation, um den Tumor zu entfernen.
  2. Bestrahlung oder Chemotherapie, um Beschwerden zu lindern.
  3. regionale Chemotherapie
  4. regionale Hyperthermie
  5. biologische Therapie


Literatur:
Übersetzung PDQ-Patienteninformation
Dr. Gustav Quade, Uni Bonn

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[email protected] (H. Steuerwald) Tumore Sat, 08 Aug 2015 14:21:16 +0000
gastrointestinaler Karzinoid Tumor https://surgicaloncology.de/tumorarten/gastrointestinaler-karzinoid-tumor https://surgicaloncology.de/tumorarten/gastrointestinaler-karzinoid-tumor Was ist ein gastrointestinaler Karzinoid-Tumor?

Gastrointestinale Karzinoid-Tumore sind Tumore, bei denen (bösartige) Krebszellen in bestimmten hormonproduzierenden Zellen des Verdauungssystems (Gastrointestinalsystems) gefunden werden. Das Verdauungssystem dient dem Körper dazu, Vitamine, Mineralstoffe, Kohlehydrate, Fette, Proteine und Wasser aus der Nahrung aufzunehmen und Abfallstoffe auszuscheiden. Der Verdauungstrakt besteht aus dem Magen, dem Dünndarm und dem Dickdarm. Die letzten knapp 2 Meter des Darmes werden als Dickdarm (Kolon) bezeichnet. Die letzten 25 cm des Dickdarmes werden auch als Rektum ("Mastdarm") bezeichnet. Der Wurmfortsatz (Appendix, oft auch "Blinddarm" genannt) ist ein Anhängsel des Dickdarmes.

In frühen Stadien eines gastrointestinalen Karzinoid-Tumors gibt es oftmals keine Symptome. Oft produziert der Krebs zu viele Hormone, welche dann Symptome verursachen können. Sie sollten einen Arzt aufsuchen, wenn dauerhaft folgende Symptome auftreten:

Bauchschmerzen, Rötung, Schwellung und Hitzegefühl der Gesichts- und Nackenhaut, Kurzatmigkeit, Durchfall und Symptome einer Herzinsuffizienz (z.B. Kurzatmigkeit, Knöchel- und Beinschwellungen).

Wenn Symptome vorhanden sind, kann der Arzt Blut- und Urinuntersuchungen anordnen, um nach Zeichen für eine Krebserkrankung zu suchen. Auch andere Untersuchungen können durchgeführt werden. Wenn ein Karzinoid-Tumor vorhanden ist, ist das Risiko, gleichzeitig oder später einen weiteren Tumor des Verdauungssystems zu bekommen, für den Patienten erhöht.

Die Heilungschancen (Prognose) und die Wahl der Behandlung hängen davon ab, ob der Krebs nur im Verdauungstrakt wächst, oder sich auch auf andere Orte ausgedehnt hat. Sie hängen auch vom allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten ab.

ERKLÄRUNG DER STADIEN

Stadien des gastrointestinalen Karzinoid-Tumors

Wenn ein gastrointestinaler Karzinoid-Tumor gefunden wird, werden weitere Untersuchungen durchgeführt, um herauszufinden, ob die Krebszellen sich in andere Bereiche des Körpers ausgebreitet haben. Für gastrointestinale Karzinoid-Tumore gibt es folgende Stadieneinteilung:

Lokalisiert

Der Krebs wird im Wurmfortsatz (Appendix), im Dickdarm oder Rektum, dem Dünndarm oder dem Magen gefunden, aber er hat sich noch nicht in andere Körperteile ausgebreitet.

Regional

Der Krebs hat sich vom Wurmfortsatz (Appendix), vom Dickdarm oder Rektum, vom Magen oder dem Dünndarm auf nahegelegene Gewebe oder Lymphknoten (das sind kleine bohnenförmige Strukturen, die es im ganzen Körper gibt, und die infektionsbekämpfende Zellen produzieren und speichern) ausgebreitet.

Metastasiert

Krebszellen haben sich auf andere Körperregionen ausgebreitet.

Rezidiv

Ein Rezidiv bedeutet, dass der Krebs nach einer Therapie wieder aufgetreten ist (Rückfall). Er kann an der gleichen Stelle wie zuvor, oder an einer anderen Stelle wieder auftreten.

ÜBERBLICK ÜBER DIE BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN

Wie gastrointestinale Karzinoid-Tumore behandelt werden

Es gibt für alle Patienten mit gastrointestinalen Karzinoid-Tumoren eine Behandlung. Vier Arten der Behandlung kommen in Frage:

  • Operation (der Tumor wird operativ entfernt)
  • Strahlentherapie (Anwendung hoher Dosen von Röntgenstrahlen zum Abtöten der Krebszellen)
  • Biologische Therapie (Nutzung des körpereigenen Immunsystems zur Krebsbekämpfung)
  • Chemotherapie (Medikamente werden zur Abtötung der Krebszellen eingesetzt)

 

Abhängig davon, wo der Krebs gewachsen ist, kann der Tumor in einer der folgenden Operationen entfernt werden:

Bei einer einfachen Appendektomie ("Blinddarmoperation") wird der Wurmfortsatz (Appendix) entfernt. Wenn Teile des Dickdarms mit entfernt werden, wird die Operation Hemikolektomie genannt. Der Chirurg kann auch Lymphknoten entfernen, um sie unter dem Mikroskop auf Krebszellen hin zu untersuchen.

Bei einer lokalen Exzision (endoskopische Exzision) wird ein spezielles Instrument benutzt, das durch den After (Anus) in den Dickdarm oder das Rektum eingeführt wird. Über dieses Instrument kann dann ein Tumor entfernt werden. Diese Operation kann für sehr kleine Tumore benutzt werden.

Bei der Elektroresektion (auch Elektrokauterisation oder Elektrokoagulation genannt) wird ein Spezialinstrument durch den After (Anus) in den Dickdarm oder das Rektum eingeführt. Mit elektrischem Strom wird dann der Tumor abgetragen ("weggebrannt").

Bei einer anderen Form der Darmoperation wird der Krebs und ein kleiner Anteil gesunden Gewebes aus der Umgebung entfernt. Die gesunden verbleibenden Darmanteile werden dann wieder zusammengenäht. Der Chirurg wird auch Lymphknoten entfernen und sie zu einer mikroskopischen Untersuchung schicken, um nachzuschauen, ob sie Krebszellen enthalten.

Kältechirurgie vernichtet den Krebs durch Einfrieren.

Bei der Ligatur der Leberarterie wird das Hauptgefäß, welches Blut in die Leber transportiert, durchtrennt und die Enden werden verschlossen.

Bei der Embolisation der Leberarterie werden Medikamente oder andere Substanzen benutzt, um den Blutfluss zur Leber zu verringern, so dass Krebszellen, die in der Leber wachsen, abgetötet werden.

Die Strahlentherapie setzt hochenergetische Röntgenstrahlen zum Abtöten von Krebszellen und zur Tumorverkleinerung ein. Die Strahlen können von einer Maschine außerhalb des Körpers (externe Strahlentherapie) kommen oder von radioaktiv strahlendem Material (Radioisotope), das durch kleine Plastikröhrchen in den Bereich eingeführt wird (innere Bestrahlungstherapie), in dem Krebszellen gefunden wurden.

Bei der Chemotherapie werden zur Abtötung der Krebszellen Medikamente eingesetzt. Chemotherapie kann in Tablettenform eingenommen werden, oder sie wird dem Körper direkt über eine Vene oder in den Muskel zugeführt. Die Chemotherapie wird auch "systemische Therapie" genannt, weil das Medikament in die Blutbahn gelangt, so durch den Körper transportiert wird und Krebszellen auch außerhalb des Verdauungstraktes erreicht und abtötet.

Bei der biologischen Therapie wird versucht, das körpereigene Immunsystem des Patienten zu veranlassen, den Krebs zu bekämpfen. Sie nutzt Material, das der eigene Körper herstellt oder das in einem Labor hergestellt wurde, um die natürliche eigene Körperabwehr anzuregen, zu lenken oder wiederaufzubauen. Biologische Therapie wird manchmal auch als Veränderung des biologischen Antwortverhaltens (englisch BRM) oder Immuntherapie bezeichnet.

Behandlung je nach Art des Krebs

Die Art der Behandlung von gastrointestinalen Karzinoid-Tumoren hängt ab vom Typ des Tumors, dem Stadium und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten.

Eine Standardtherapie mag in Betracht gezogen werden aufgrund ihrer erwiesenen Wirkung in früheren Studien mit Patienten, oder es wird die Teilnahme an einer klinischen Studie erwogen. Nicht alle Patienten werden mit der Standardtherapie geheilt, und einige Standardbehandlungen haben auch mehr Nebenwirkungen als erwünscht. Um bessere Behandlungsmethoden für Krebspatienten herauszufinden, gibt es klinische Studien, die auf den neuesten Erkenntnissen basieren. In den meisten Teilen des Landes laufen klinische Studien für die meisten Stadien des gastrointestinalen Karzinoid-Tumors. Wenn Sie mehr über klinische Studien erfahren wollen, fragen Sie bitte Ihren Arzt.

LOKALISIERTER GASTROINTESTINALER KARZINOID-TUMOR

Wenn der Krebs im Wurmfortsatz (Appendix) begonnen hat, wird die Behandlung wahrscheinlich eine operative Entfernung des Wurmfortsatzes (Appendektomie /"Blinddarmoperation") sein, mit oder ohne Entfernung von Teilen des Dickdarms (Hemikolektomie) und der Lymphknoten.

Wenn der Krebs im Mastdarm (Rektum) begonnen hat, wird die Behandlung wahrscheinlich eine einfache operative Entfernung sein, eine Elektroresektion (der Tumor wird mit elektrischem Strom verbrannt), eine Entfernung von Teilen des Rektum, oder eine Operation, bei der der After (Anus / Darmausgang) und Teile des Rektums entfernt werden. Es kann erforderlich sein, einen "künstlichen Darmausgang" (Kolostomie, Anus praeter) anzulegen, so dass Kot aus dem Körper in einen auswechselbaren Beutel, der dann außen am Bauch befestigt wird, geleitet werden kann.

Wenn der Krebs im Dünndarm begonnen hat, wird die Behandlung wahrscheinlich eine Entfernung von Teilen des Darmes sein. Es können auch Lymphknoten entnommen werden, die dann unter dem Mikroskop auf Krebszellen hin untersucht werden.

Wenn der Krebs im Magen, der Bauchspeicheldrüse oder dem Dickdarm begonnen hat, wird die Behandlung wahrscheinlich eine operative Entfernung des betroffenen Organs und vielleicht auch anderer nahe gelegener Organe sein.

REGIONALER GASTROINTESTINALER KARZINOID-TUMOR

Die Behandlung wird wahrscheinlich eine operative Entfernung des betroffenen Organs und vielleicht auch anderer nahe gelegener Organe sein.

METASTASIERTER GASTROINTESTINALER KARZINOID-TUMOR

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:
  1. Operation zur Linderung von Beschwerden. Kältechirurgie, um den Krebs durch Einfrieren zu zerstören, kann auch durchgeführt werden.
  2. Chemotherapie zur Linderung von Beschwerden.
  3. Eine Chemotherapie, bei der das Medikament direkt in die Leberarterie gespritzt wird, so dass die Leberarterie blockiert wird und Krebszellen, die in der Leber wachsen, zerstört werden.
  4. Strahlentherapie zur Linderung von Beschwerden.
  5. Radioaktive Substanzen, die in den Tumor gespritzt werden, können Symptome, die durch den Krebs hervorgerufen werden, lindern.
  6. Biologische oder Immuntherapie.
Karzinoid-Syndrom

Es gibt folgende Behandlungsmöglichkeiten für metastasierte Karzinoid-Tumore:

  1. Operation, um den Tumor zu entfernen.
  2. Ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Hauptschlagader der Leber unterbrochen wird (Ligatur der Leberarterie), oder Einspritzen von Medikamenten in die Leber über die Leberarterie, um die Arterie zu blockieren und Krebszellen in der Leber zu zerstören.
  3. Einsatz von Medikamenten zur Linderung von Symptomen, die durch den Krebs verursacht werden.
  4. Biologische Therapie zur Schmerzlinderung.
  5. Behandlung mit SANDOSTATIN

REZIDIVIERENDER GASTROINTESTINALER KARZINOID-TUMOR

Die Behandlung hängt von vielen Faktoren ab, z.B. wo der Krebs wieder aufgetreten ist und welche Behandlung der Patient vorher erhalten hat


Literatur:
Übersetzung PDQ-Patienteninformation
Dr. Gustav Quade, Uni Bonn

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[email protected] (H. Steuerwald) Tumore Sat, 08 Aug 2015 14:21:49 +0000
Gebärmutterhalskrebs https://surgicaloncology.de/tumorarten/gebaermutterhalskrebs https://surgicaloncology.de/tumorarten/gebaermutterhalskrebs Was ist ein Zervixkarzinom?

Das Zervixkarzinom, eine bei Frauen häufig vorkommende Krebsart, ist eine Erkrankung, bei der (bösartige) Krebszellen im Zervixgewebe gefunden werden. Die Zervix (Gebärmutterhals) ist die Öffnung des Uterus (Gebärmutter). Der Uterus ist der birnenförmige Hohlraum, in dem sich ein Kind entwickeln kann. Die Zervix verbindet den Uterus mit der Vagina (Scheide).

Ein Zervixkarzinom wächst gewöhnlich langsam und über eine längere Zeit. Bevor Krebszellen in der Zervix gefunden werden, verändern sich die Gewebe der Zervix, und Zellen, die nicht normal sind, sind erkennbar (Dysplasie). Bei einem Abstrich können diese Zellen in der Regel erkannt werden. Später bilden sich Krebszellen, die tief in die Zervix hineinwachsen und sich auf die Umgebung ausbreiten.

Da ein Zervixkarzinom gewöhnlich keine Beschwerden verursacht, sollte Ihr Arzt eine Reihe von Untersuchungen durchführen, bei denen diese Zellen erkannt werden können. Die erste ist der Abstrich, bei dem mittels eines Tuches, Pinsels oder eines kleinen Holzstäbchens behutsam an der Zervixoberfläche entlang gestrichen wird, um Zellen abzustreifen. Sie haben bei dieser Untersuchung möglicherweise ein Druckgefühl, fühlen in der Regel jedoch keinen Schmerz.

Werden Zellen gefunden, die nicht normal sind, wird Ihr Arzt eine kleine Gewebeprobe (diese Untersuchung wird "Biopsie" genannt) aus der Zervix entnehmen und unter dem Mikroskop auf Krebszellen untersuchen. Eine Biopsie, bei der nur eine kleine Gewebeprobe entnommen wird, kann in der ärztlichen Praxis durchgeführt werden. Falls Ihr Arzt eine größere, kegelförmige Probe (Konisation) entnehmen muss, müssen Sie möglicherweise das Krankenhaus aufsuchen.

Ihre Prognose (Aussicht auf Heilung) und die Wahl der Behandlungsmethode hängen vom Stadium Ihrer Krebserkrankung (ob sie nur auf die Zervix beschränkt ist oder auf andere Körperregionen übergegriffen hat) und Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand ab.

ERKLÄRUNG DER STADIEN

Stadien des Zervixkarzinoms

Wenn ein Zervixkarzinom entdeckt (diagnostiziert) wird, werden zusätzliche Untersuchungen durchgeführt, um herauszufinden, ob der Krebs sich auch auf andere Regionen des Körpers ausgebreitet hat. Dies wird "Stadieneinteilung" (Staging) genannt. Um eine Behandlung planen zu können, muss der Arzt das Stadium der Erkrankung kennen. Beim Zervixkarzinom gibt es die folgenden Stadien:

Stadium 0 oder Carcinoma in situ

Carcinoma in situ bedeutet Krebs in einem sehr frühen Stadium. Abnorme Zellen werden nur in der obersten Schleimhautschicht der Zervix gefunden und sind nicht in die tieferen Schichten eingedrungen.

Stadium I

Der Tumor hat sich in der Zervix ausgebreitet, nicht aber in der Umgebung.
Stadium I-A:
Nur eine geringe Menge an Tumorgewebe, das nur unter dem Mikroskop entdeckt werden kann, wird in tieferen Schichten der Zervix gefunden.
Stadium I-B:
Eine größere Menge an Tumorgewebe wird in tieferen Schichten der Zervix gefunden.

Stadium II

Der Tumor ist in die Nachbarbereiche vorgedrungen, jedoch noch auf den Beckenbereich beschränkt.
Stadium II-A:
Der Krebs hat sich außerhalb der Zervix auf die oberen zwei Drittel der Vagina ausgebreitet.
Stadium II-B:
Der Krebs hat sich auf das die Zervix umgebende Gewebe ausgebreitet.

Stadium III

Der Krebs hat sich im ganzen Beckenbereich ausgebreitet. Der Krebs hat möglicherweise das untere Drittel der Vagina befallen. Der Tumor kann auch die Harnleiter (Ureter) abdrücken, welche die Nieren mit der Blase verbinden.

Stadium IV

Krebszellen haben sich auf andere Körperregionen ausgebreitet.
Stadium IV-A:
Der Krebs hat auf Blase und Mastdarm übergegriffen (Organe in räumlicher Nähe zur Zervix).
Stadium IV-B:
Der Krebs hat auf weit entfernte Organe ,wie die Lungen, übergegriffen.

Rezidiv

Ein Rezidiv bedeutet, dass der Krebs nach einer Therapie wieder aufgetreten ist (Rückfall). Er kann in der Zervix oder in anderen Körperpartien wieder auftreten.

ÜBERBLICK ÜBER DIE BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN

Wie ein Zervixkarzinom behandelt wird:

Es gibt für alle Patienten mit Zervixkarzinom Behandlungsmöglichkeiten. Drei Behandlungsverfahren werden angewendet:

  • Operation (der Tumor wird operativ entfernt)
  • Strahlentherapie (Anwendung hoher Dosen von Röntgenstrahlen oder anderer hochenergetischer Strahlen zum Abtöten der Krebszellen)
  • Chemotherapie (Medikamente werden zur Abtötung der Krebszellen eingesetzt)

Ihr Arzt nutzt möglicherweise eine der folgenden Methoden, um das Krebsgewebe bei Carcinoma in situ zu zerstören:

Kältechirurgie vernichtet den Krebs durch Einfrieren.

Laserchirurgie ist die Nutzung eines schmalen, intensiven Lichtstrahls, um Krebszellen zu vernichten.

Ihr Arzt nutzt möglicherweise eine der folgenden Operationsmethoden, um das Krebsgewebe zu entfernen.

Konisation ist die Entfernung eines keilförmigen Gewebestückes, in dem Veränderungen gefunden wurden. Die Konisation kann benutzt werden, um ein Gewebestück für die Biopsie zu gewinnen, aber auch, um den Krebs im Frühstadium zu behandeln.

Alternativ führt Ihr Arzt möglicherweise eine Exzision mit der elektrischen Schleife (LEEP) durch, um das anormale Gewebe zu entfernen. EEP nutzt elektrischen Strom, der durch eine dünne Drahtschlaufe fließt, wie ein Messer.

Ein Laserstrahl kann ebenso wie ein Messer zur Gewebeentfernung genutzt werden.

Eine "Hysterektomie" ist eine Operation, bei welcher der Uterus und die Zervix zusammen mit dem Tumor entfernt werden. Wenn der Uterus durch die Vagina entfernt wird, nennt man die Operation eine "vaginale Hysterektomie". Wird der Uterus durch einen Schnitt in Ihren Bauchbereich entfernt, nennt man die Operation"totale abdominelle Hysterektomie". Manchmal werden auch die Eierstöcke und die Eileiter mit entfernt, das wird dann "beidseitige Salpingoophorektomie" genannt.

Eine "radikale Hysterektomie" ist eine Operation, bei der die Zervix, der Uterus und Teile der Vagina entfernt werden. Umliegende Lymphknoten werden auch mit entfernt. Dies nennt man eine "Lympknotendissektion". (Lymphknoten sind kleine, bohnenförmige Gewebestrukturen, die im ganzen Körper vorkommen. Sie produzieren und speichern Zellen, die Infektionen bekämpfen).

Wenn sich der Tumor außerhalb der Zervix oder der weiblichen Organe ausgebreitet hat, entfernt Ihr Arzt möglicherweise den hinteren Dickdarm, den Mastdarm oder die Blase (je nachdem, wohin sich der Krebs ausgebreitet hat) zusammen mit Zervix, Uterus und Vagina. Dies nennt man eine "Exenteration". Sie müssen sich einer plastischen Operation unterziehen, um sich nach diesem Eingriff eine künstliche Vagina gestalten zu lassen.

Die Strahlentherapie setzt hochenergetische Röntgenstrahlen zum Abtöten von Krebszellen und zur Tumorverkleinerung ein. Die Strahlen können von einer Maschine außerhalb des Körpers (äußere Strahlentherapie) kommen oder von radioaktiv strahlendem Material (Radioisotope), das durch kleine Plastikröhrchen in den Bereich eingeführt wird (innere Bestrahlungstherapie), in dem Krebszellen gefunden werden. Die Bestrahlung kann allein oder zusammen mit einer Operation durchgeführt werden.

Die Chemotherapie setzt Medikamente zur Abtötung der Krebszellen ein. Chemotherapie kann in Tablettenform eingenommen werden, oder sie wird dem Körperdirekt über eine Vene zugeführt. Chemotherapie wird auch "systemische Therapie" genannt, denn die Medikamente gelangen in den Blutkreislauf, wandern durch den Körper und können Krebszellen außerhalb des Uterus zerstören.

Behandlung je nach Stadium

Die Behandlung des Zervixkarzinoms hängt von dem Stadium Ihrer Erkrankung, Ihrem Alter, Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand und davon ab, ob Sie noch Kinderwunsch haben.

Die Therapie des Zervixkarzinoms kann bei Schwangerschaft verschoben werden, abhängig vom Stadium des Krebs und der restlichen Schwangerschaftszeit.

STADIUM 0 ZERVIXKARZINOM

Stadium 0 des Zervixkarzinoms wird auch Carcinoma in situ genannt.

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:
  1. Konisation.
  2. Laserchirurgie.
  3. Exzision mit der elektrischen Drahtschlinge (LEEP).
  4. Kryochirurgie.
  5. Operation, um das Tumorgebiet, Zervix und Uterus (totale abdominelle Hysterektomie) bei den Frauen zu entfernen, die keine Kinder mehr bekommen können oder keinen Kinderwunsch mehr haben.

STADIUM I ZERVIXKARZINOM

Ihre Behandlung könnte eine der folgenden sein, abhängig davon, wie tief Krebszellen in das normale Gewebe eingedrungen sind:

Bei Stadium I-A Krebs:
  1. Operation, um den Tumor, Uterus und Zervix (totale abdominelle Hysterektomie) zu entfernen. Die Eierstöcke werden möglicherweise auch entfernt (beidseitige Salpingoophorektomie), gewöhnlich aber nicht bei jüngeren Frauen.
  2. Konisation.
  3. Bei Tumoren mit größerer Eindringtiefe (3-5 mm): Operation, um den Tumor, den Uterus, die Zervix und einen Teil der Vagina zu entfernen (radikale Hysterektomie) einschließlich der Lymphknoten im Becken (Lympknotendissektion).
  4. Innere Strahlentherapie.
Bei Stadium I-B Krebs:
  1. Kombinierte innere und äußere Strahlentherapie.
  2. Radikale Hysterektomie und Lymphknotendissektion.
  3. Radikale Hysterektomie und Lymphknotendissektion gefolgt vom Strahlentherapie mit Chemotherapie.
  4. Strahlentherapie mit Chemotherapie.

STADIUM II ZERVIXKARZINOM

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:
Bei Stadium II-A Krebs:

 

  1. Kombinierte innere und äußere Strahlentherapie.
  2. Radikale Hysterektomie und Lymphknotendissektion.
  3. Radikale Hysterektomie und Lymphknotendissektion gefolgt vom Strahlentherapie mit Chemotherapie.
  4. Strahlentherapie mit Chemotherapie.
Bei Stadium II-B Krebs:
  1. Kombinierte innere und äußere Strahlentherapie mit Chemotherapie
  2. regionale Chemotherapie.

STADIUM III ZERVIXKARZINOM

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:
  1. Kombinierte innere und äußere Strahlentherapie mit Chemotherapie.
  2. regionale Chemotherapie

STADIUM IV ZERVIXKARZINOM

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:
Bei Stadium IV-A Krebs:
  1. Kombinierte innere und äußere Strahlentherapie mit Chemotherapie.
Bei Stadium IV-B Krebs:
  1. Strahlentherapie zur Linderung von Beschwerden.
  2. regionale / systemische Chemotherapie.

REZIDIVIERENDES ZERVIXKARZINOM

Wenn der Tumor im Becken wieder auftritt (Rezidiv), erhalten Sie möglicherweise eine der folgenden Therapien:

  1. Strahlentherapie kombiniert mit Chemotherapie.
  2. regionale / systemische Chemotherapie zur Linderung von Beschwerden.


Literatur:
Übersetzung PDQ-Patienteninformation
Dr. Gustav Quade, Uni Bonn

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[email protected] (H. Steuerwald) Tumore Sat, 08 Aug 2015 14:28:24 +0000
Leberkrebs https://surgicaloncology.de/tumorarten/leberkrebs https://surgicaloncology.de/tumorarten/leberkrebs Epidemiologie

Lebertumoren gehören in vielen Gegenden der Welt zu den häufigsten Tumorerkrankungen. Bei den meisten der Lebertumoren handelt es sich um primäre Leberzellkarzinome und Cholangiokarzinome, wohingegen endokrine Tumoren, Hepatoblastome, Gallengangszystadenokarzinome, Angiosarkome, maligne Hämangioendotheliome, Rhabdomyosarkome und primäre Lymphome deutlich seltener sind und meist als Fallstudien veröffentlicht werden. Vor kurzem ist eine umfangreiche Übersicht über Lebertumoren erschienen.

Die Inzidenz primärer Leberzellkarzinome beträgt mindestens 1.000.000 neue Fälle pro Jahr. Die geographische Verteilung ist sehr uneinheitlich und die einzelnen Länder lassen sich nach der Inzidenz der Erkrankung drei großen Gruppen zuordnen. Die höchste Inzidenz findet sich mit 150.000 Fällen pro Jahr in Südost-Asien und den tropischen Gegenden Afrikas. Niedrigere Werte werden für die westliche Welt, Südamerika und Indien genannt, während Japan, der Nahe Osten und die Mittelmeerländer die mittlere Gruppe bilden. Insgesamt stellt das primäre Leberzellkarzinom Schätzungen zufolge die siebthäufigste Krebserkrankung von Männern und die neunthäufigste Krebserkrankung von Frauen dar. In Japan dagegen steht es in der Todesursachenstatistik bei Männern auf Rang drei der Krebserkrankungen, wobei Todesfälle an primären Leberzellkarzinomen in diesem Land tendenziell ständig zunehmen. Die steigende Inzidenz primärer Leberzellkarzinome in den westlichen Ländern ist vermutlich den besseren diagnostischen Möglichkeiten und den Screening Programmen bei Zirrhose-Patienten zuzuschreiben.

Untersuchungen zufolge scheint es keine für Krebserkrankungen der Leber prädispomerenden Rassen zu geben. Die erwähnten Unterschiede in der Inzidenz zwischen den verschiedenen Rassen lassen sich durch eine unterschiedliche Exposition mit bekannten Risikofaktoren wie der HBV- und HCV-Infektion, Aflatoxinen und anderen Chemikalien erklären. Das Gleiche gilt für die beobachteten Unterschiede zwischen Immigranten im Vergleich zur Bevölkerung ihres Herkunftslandes. Es wurde nachgewiesen, dass die Inzidenz des primären Leberzellkarzinoms bei Immigranten aus Ländern mit hoher Prävalenz auf die des Einwanderungslandes abfällt. Das Erkrankungsalter liegt in Gegenden mit hoher Inzidenz niedriger und bei Afrikanern scheint der Tumor in jüngeren Jahren aufzutreten als bei Asiaten. Die höchste Inzidenz des Cholangiokarzinoms findet sich in Südostasien und dort insbesondere in Hongkong und Thailand und hängt mit dem Befall der Leber mit Trematoden wie Clonorchis sinensis und Opisthorchis viverrini zusammen. In westlichen Ländern ist das Cholangiokarzinom viel seltener, zeigt jedoch eine signifikante Häufung bei Patienten mit entzündlicher Darmerkrankung oder primär sklerosierender Cholangitis.

Was die selteneren Lebertumoren angeht, so liegen epidemiologische Daten zu Hepatoblastomen vor. Die Mehrzahl dieser Tumoren (90%) treten vor dem 5. Lebensjahr auf und die Erkrankung macht fast 40% aller Lebertumoren in der Kindheit, aber nur 0,2 bis 5,8% aller kindlichen Malignome aus. Es gibt kaum Arbeiten zur Epidemiologie endokriner Lebertumoren.

Natürlicher Erkrankungsverlauf

Über den natürlichen Verlauf unbehandelter Primärtumoren der Leber ist wenig bekannt, da in der Regel irgendeine Behandlung erfolgt. Die Überlebensdaten des primären Leberzellkarzinoms zeigen einen engen Zusammenhang mit der Okuda-Klassifikation. In einer neueren, auf Kreta durchgeführten Studie wurden für die Okuda-Stadien I, II und III bei unbehandelten Patienten mediane Überlebenszeiten von 16,7 bzw. 2 Monaten genannt, was im Einklang mit den Ergebnissen früherer Studien steht. Interessanterweise erwies sich ein positiver HCV-Befund in dieser Studie nicht als Risikofaktor für eine kürzere Überlebenszeit, wohingegen positive Befunde für HBeAg oder Anti-HBc mit 3,8 bzw. 3,4 ein hohes relatives Risiko aufwiesen. Diese Beobachtung weist in die gleiche Richtung wie die Erfahrung aus Japan, wo Krebserkrankungen im Zusammenhang mit HBV eine niedrigere 3-Jahres-Überlebensrate aufweisen als solche im Zusammenhang mit HCV. In unserer Studie zeigte sich eine negative Korrelation zwischen Albuminkonzentration und Mortalität, wobei sich die Hazard-Rate für jeden Anstieg der Proteinkonzentration um 1 Einheit um jeweils 11% verringerte. Der natürliche Verlauf von Lebermetastasen endokriner Tumoren ist weniger gut dokumentiert. In einer neueren Studie an Patienten mit histologisch bestätigten Lebermetastasen derartiger endokriner Tumoren (Gastrinome, Karzinoide, nicht hormonbildende Pankreastumoren und Calcitonin-sezernierende Tumoren) wurde innerhalb von durchschnittlich 11,5 Monaten ein Fortschreiten der Erkrankung um 90% beobachtet. Der natürliche Verlauf von Cholangiokarzinomen geht mit einer düsteren Prognose einher. Die meisten Patienten zeigen eine ständige Verschlechterung und versterben innerhalb weniger Monate nach Diagnosestellung.

Derzeitige Therapieansätze

Bei allen Lebertumoren ist die komplette operative Tumorresektion ohne Zweifel die beste verfügbare Therapiealternative. In einem neueren Bericht zu 532 Zirrhose-Patienten mit primärem Leberzellkarzinom war bei 44,7% der Probanden (238) irgendeine Form der Leberresektion möglich. Die Krankenhausmortalität lag bei 4,6% und Versicherungsstatistiken zufolge betrug die 5-Jahres-Überlebensrate 41,3%. Einundvierzig Patienten dieser Untersuchung erhielten eine Nierentransplantation. Den erwähnten Statistiken zufolge lag die 5-Jahres-Überlebensrate bei diesen Patienten bei 58,1°/x. In den meisten Ländern wird die Differentialdiagnose des primären Leberzellkarzinoms zu einem Zeitpunkt gestellt, zu dem der Tumor bereits nicht mehr operabel ist. Eine andere Therapiealternative für Lebertumoren ist die selektive arterielle Embolisation mit Iod-131-Lipiodol oder Lipiodol/Epirubicin. Ein neuerer Bericht nannte mediane 6- und 12-Monats-Überlebensraten von unter 65% bzw. 50% nach Behandlung mit Lipiodol/Epirubicin. Zwölf-Monats-Überlebensraten von über 50% sind nur bei Embolisation im Okuda-Stadium I zu verzeichnen. Darüber hinaus kann es nach mehreren Embolisationen zu einem Arterienverschluss und zum Auftreten kleiner Kollateralarterien kommen, die weitere Versuche der Tumorembolisation erschweren und eine Resistenz des Tumors gegenüber Embolisationen mit fortschreitendem Tümorwachstum unter der Therapie zur Folge haben. Die arterielle Chemoembolisation wurde für die Behandlung von Lebermetastasen endokriner Tumoren sowie primärer Leberzellkarzinome eingesetzt. In einer großen Studie zu Karzinoiden unterzogen sich 40 Patienten mit bipolarer Lebererkrankung einer Primärbehandlung in Form einer Embolisation mit anschließender Octreotid- Verabreichung. Die 5-Jahres-Überlebensrate lag bei 56% und ging mit einem deutlichen Abfall der 5-Hydroxyindol-Essigsäure-(5-IAA)Spiegel einher.

Eine weitere Therapieform, die beim primären Leberzellkarzinom breiten Einsatz findet, sind perkutane Ethanol-Injektionen, die insbesondere bei Tumoren unter einem Durchmesser von 2-3 cm durchgeführt wurden. Die histologische Untersuchung im Anschluss an die Therapie zeigte, dass die Ethanol-Injektion den Tumor in vielen Fällen vollständig zerstört hatte. Darüber hinaus erzielte diese Therapieform beachtliche langfristige Überlebensraten. In einer Studie an 162 Patienten mit primärem Leberzellkarzinom mit einem einzelnen Knoten wurden 1-, 2- und 3-Jahres-Überlebensraten von 90, 80 bzw. 63% genannt. In einer anderen Studie aus Italien zu Ethanol-Injektionen bei kleinen Tumoren zeigte sich ein deutlicher Zusammenhang der Überlebensraten mit der Child-Pugh-Klassifikation. Die 5-Jahres-Überlebensraten lagen bei Patienten der Klassen Child A, B und C bei 47, 29 bzw. 0%. Vergleichbare Befunde ergaben sich bei 105 westlichen Patienten mit primärem Leberzellkarzinom unter einem Durchmesser von 5 cm, bei denen für Patienten der Klassen Child A und B 5-Jahres-Überlebensraten von insgesamt 32% genannt wurden. Allerdings sind Lokalrezidive häufig, und zwar insbesondere bei Tumoren mit einem Durchmesser von mehr als 3 cm. Unseren Erfahrungen zufolge sind Ethanol-Injektionen darüber hinaus bei größeren Tumoren von begrenztem Wert, und zwar hauptsächlich deshalb, weil der Alkohol aufgrund der guten Vaskularisierung dieser größeren Lebertumoren schnell in das umliegende Leberparenchym diffundiert (unveröffentlichte Beobachtung). Zum Einsatz von Ethanol-Injektionen bei Lebermetastasen und Cholangiokarzinomen liegen weniger Berichte vor. Für diese Tumoren wurden bisher keine langfristigen Überlebensdaten vorgelegt. Untersuchungen einiger dieser Tumoren nach Ethanol-Injektion und späterer operativer Resektion zeigten jedoch ausgeprägte Nekrosen im Bereich von 50 bis 90% des Tumors.

Bei der Behandlung primärer Leberzellkarzinome wurden auch hormonelle Methoden eingesetzt. In einer neueren randomisierten, kontrollierten Studie wurden 80 Patienten mit primärem Leberzellkarzinom in den Okuda-Stadien II und III für eine Behandlung mit Tamoxifen oder einen Therapieverzicht randomisiert. Für die mit Tamoxifen behandelten Patienten wurde eine 1-Jahres-Überlebensrate von 22% und für die unbehandelten Patienten eine Rate von fast 10% genannt. Die Tamoxifen-Therapie ging nur mit geringfügigen Nebenwirkungen einher.

Das Antiandrogen Flutamid hat Untersuchungen zufolge keinen therapeutischen Nutzen beim primären Leberzellkarzinom. Mit dieser Substanz behandelte Patienten wiesen mediane Überlebenszeiten von 2 bis 5 Monaten auf. In einer größeren Studie zu Antiandrogenen an 244 Patienten mit primärem Leberzellkarzinom ergaben sich keine günstigeren Überlebensdaten und die Placebo-Gruppe schien sogar bessere Überlebensraten zu erzielen. Für Cholangiokarzinome ist keine wirksame medikamentöse Behandlung bekannt.

Zwei neuere Studien zu Polychemotherapie-Protokollen beim primären Leberzellkarzinom unterstrichen, dass eine Chemotherapie bei diesem Tumor keinen Erfolg hat. In einer Pilotstudie erhielten 16 Patienten mit fortgeschrittenem primären Leberzellkarzinom und Pfortaderthrombose eine über die Arteria hepatica verabreichte Chemotherapie mit Methotrexat, 5-Fluorouracil, Cisplatin und subkutanes Interferon-a2b. Die mediane Überlebenszeit lag bei nur 7 Monaten. In einer anderen multizentrischen Phase-II Studie aus Italien erhielten 50 Patienten mit primärem Leberzellkarzinom 5-Fluorouracil und hohe Dosen Levofolinsäure und Hydroxyurea. Die mediane Überlebenszeit war mit 5,8 Monaten wiederum enttäuschend und bei vielen Patienten kam es zu einer leichten Leukopenie und Thrombozytopenie.


Literatur:
Übersetzung PDQ-Patienteninformation
Dr. Gustav Quade, Uni Bonn

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[email protected] (H. Steuerwald) Tumore Sat, 08 Aug 2015 14:22:20 +0000
Lungenkrebs https://surgicaloncology.de/tumorarten/lungenkrebs https://surgicaloncology.de/tumorarten/lungenkrebs Was ist ein kleinzelliges Bronchialkarzinom?

Das kleinzellige Bronchialkarzinom ist eine Erkrankung, bei der (bösartige) Krebszellen im Lungengewebe gefunden werden. Die Lungen sind ein kegelförmiges paarweise angelegtes Organ. Sie nehmen den meisten Raum in der Brust ein. Die Lungen versorgen den Körper mit Sauerstoff und entfernen Kohlendioxid, das ein Abfallprodukt der Körperzellen ist. Röhren, die sogenannten Bronchien, bilden das Innere der Lunge.

Es gibt zwei Arten von Bronchialkarzinom, je nachdem, wie die Zellen unter dem Mikroskop aussehen: kleinzellig oder nicht kleinzellig. (Für weitere Information sehen Sie bitte bei der PDQ-Patienteninformation über die Behandlung des Nicht-Kleinzelliges Bronchialkarzinoms nach. )

Normalerweise tritt ein kleinzelliges Bronchialkarzinom bei Menschen auf, die rauchen oder geraucht haben. Bei folgenden Problemen sollten Sie zu Ihrem Arzt gehen: Husten oder Brustschmerzen, die nicht verschwinden, eine pfeifende Atmung, Kurzatmigkeit, Bluthusten, Heiserkeit und Schwellungen im Gesicht und am Hals.

Bei Symptomen will Ihr Arzt vielleicht mit einem speziellen Instrument, einem sogenannten Bronchoskop, das den Rachen hinunter und in die Bronchien fährt, in Ihre Bronchien schauen. Diese Untersuchung, Bronchoskopie genannt, wird normalerweise im Krankenhaus durchgeführt. Vor der Untersuchung wird Ihnen ein lokales Anästhetikum (ein Medikament, durch das Sie für kurze Zeit örtlich betäubt) in Ihren Rachen gegeben. Es kann sein, dass Sie ein gewisses Druckgefühl empfinden,aber normalerweise verspüren Sie keine Schmerzen. Ihr Arzt kann Zellen von den Bronchialwänden entnehmen, bzw. kleine Gewebsproben entnehmen, um diese unter dem Mikroskop auf Krebszellen hin zu untersuchen. Dieser Vorgang wird Biopsie genannt.

Ihr Arzt wird vielleicht auch mit einer Nadel Lungengewebe von dort entnehmen, wo er bei der Bronchoskopie schwer hinkommt. In Ihre Haut wird ein Schnitt eingebracht und die Nadel wird zwischen Ihre Rippen durchgeschoben. Das nennt man eine Nadel Aspirationsbiopsie. Ihr Arzt untersucht dann unter dem Mikroskop das Lungengewebe auf Krebszellen. Vor der Untersuchung wird Ihnen ein lokales Anästhetikum zur Schmerzbefreiung verabreicht.

Ihre Heilungschancen (Prognose) und die Wahl der Behandlung hängen vom Krebsstadium - ob er sich nur in der Lunge befindet oder sich auf andere Orte ausgeweitet hat -, Ihrem Geschlecht und Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand ab.

ERKLÄRUNG DER STADIEN

 

Stadien des kleinzelligen Bronchialkarzinoms:

 

Wenn ein kleinzelliges Bronchialkarzinom entdeckt wurde, werden weitere Untersuchungen durchgeführt, um herauszufinden, ob sich die Krebszellen von einem oder beiden Lungenflügeln auf andere Teile des Körpers ausgebreitet haben (Einstufung des Stadiums). Um eine Therapie festzulegen, muss Ihr Arzt das Stadium Ihrer Erkrankung kennen. Folgende Stadien gibt es beim kleinzelligen Bronchialkarzinom:

Begrenztes Stadium

 

Der Krebs wurde nur in einem Lungenflügel und in der Nähe der Lymphknoten entdeckt. (Lymphknoten sind kleine, bohnenförmige Gewebestrukturen, die im ganzen Körper vorkommen. Sie produzieren und speichern Zellen, die Infektionen bekämpfen. )

Erweitertes Stadium:

 

Der Krebs hat sich außerhalb der Lunge auf andere Gewebe der Brust und andere Körperteile ausgebreitet.

Rezidiv

 

Ein Rezidiv bedeutet, dass der Krebs nach einer Therapie wieder aufgetreten ist (Rückfall). Er kann in den Lungen oder in einem anderen Körperteil wieder auftreten.

ÜBERBLICK ÜBER DIE BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN

 

Wie das kleinzellige Bronchialkarzinom behandelt wird

 

Für alle Patienten mit kleinzelligem Bronchialkarzinom gibt es Behandlungsmethoden. Drei Behandlungsverfahren werden angewendet:

 

  • Operation (der Tumor wird operativ entfernt)
  • Strahlentherapie (Anwendung hoher Dosen von Röntgenstrahlen oder anderer hochenergetischer Strahlen zum Abtöten der Krebszellen)
  • Chemotherapie (Medikamente werden zur Abtötung der Krebszellen eingesetzt)

 

Zusätzlich wird in klinischen Studien die Wirkung neuer Therapien bei der Behandlung des kleinzelligen Bronchialkarzinoms untersucht.
Eine Operation ist sinnvoll, wenn der Krebs nur in einem Lungenflügel und in der Nähe von Lymphknoten gefunden wird. Da diese Krebsart normalerweise nicht nur in einem der Lungenflügel auftritt, wird nicht so häufig eine Operation als einzige Behandlungsmethode vorgenommen. Gelegentlich kann mit einer Operation genau bestimmt werden, welche Art von Bronchialkarzinom Sie haben. Wenn bei Ihnen eine Operation vorgenommen wird, kann Ihr Arzt den Krebs auf folgende Weise entfernen:

 

  • Mit einer keilförmigen Entfernung wird nur ein kleiner Teil der Lunge entfernt.
  • Bei einer Lobektomie wird ein ganzer Lungenlappen entfernt.
  • Bei der Pneumektomie wird ein ganzer Lungenflügel entfernt.

 

Während der Operation entnimmt der Arzt auch Lymphknoten, um festzustellen, ob diese Krebszellen enthalten.
Die Strahlentherapie setzt hochenergetische Röntgenstrahlen zum Abtöten von Krebszellen und zur Tumorverkleinerung ein. Eine Bestrahlungstherapie des Bronchialkarzinoms wird normalerweise mit einer Maschine außerhalb des Körpers (externe Strahlentherapie) vorgenommen. Sie kann zur Abtötung von Krebszellen in der Lunge und anderen Körperteilen verwendet werden. Sie kann auch zur Verhinderung des Krebswachstums im Gehirn eingesetzt werden. Dies nennt man "prophylaktische Kranialbestrahlung". Da diese Bestrahlung die Gehirnfunktionen beeinträchtigen kann, wird Ihr Arzt Ihnen bei der Entscheidung helfen,ob Sie mit dieser Art der Bestrahlungstherapie einverstanden sind. Eine Bestrahlungstherapie kann allein oder in Kombination mit einer Operation und/oder einer Chemotherapie vorgenommen werden.

Eine Chemotherapie ist die häufigste Behandlungsart bei allen Stadien des kleinzelligen Bronchialkarzinoms. Chemotherapie kann in Tablettenform eingenommen werden, oder sie wird dem Körper direkt über eine Vene oder in den Muskel zugeführt. Chemotherapie wird als "systemische" Behandlung bezeichnet, weil das Medikament in den Blutstrom gelangt, durch den Körper wandert und auch Krebszellen außerhalb der Lungen abtöten kann (einschließlich von Krebszellen, die ins Gehirn gelangt sind).

Behandlung je nach Stadium

 

Die Behandlung des kleinzelligen Bronchialkarzinoms hängt vom Stadium der Erkrankung, Ihrem Alter und Ihrer Gesamtkonstitution ab.
Eine Standardtherapie mag in Betracht gezogen werden aufgrund ihrer erwiesenen Wirkung in früheren Studien mit Patienten, oder es wird die Teilnahme an einer klinischen Studie erwogen. Die meisten Patienten werden mit der Standardtherapie nicht geheilt und einige Standardbehandlungen haben auch mehr Nebenwirkungen als erwünscht. Um bessere Behandlungsmethoden für Krebspatienten herauszufinden, gibt es klinische Studien, die auf den neuesten Erkenntnissen basieren. Klinische Studien werden für die meisten Stadien des kleinzelligen Bronchialkarzinoms durchgeführt. Wenn Sie mehr über klinische Studien erfahren wollen, fragen Sie bitte Ihren Arzt.

BEGRENZTES STADIUM BEIM KLEINZELLIGEN BRONCHIALKARZINOM

 

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:

 

  1. Chemotherapie und Bestrahlung der Brust mit oder ohne Bestrahlung des Gehirns zur Verhinderung der Ausdehnung des Krebs (prophylaktische Kranialbestrahlung).
  2. Chemotherapie mit oder ohne prophylaktische Kranialbestrahlung.
  3. Operation mit anschließender Chemotherapie mit oder ohne prophylaktische Kranialbestrahlung.

 

In klinischen Studien werden neue Medikamente und neue Wege für alle obigen Behandlungsarten untersucht.

ERWEITERTES STADIUM DES KLEINZELLIGEN BRONCHIALKARZINOMS

 

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:

 

  1. Chemotherapie mit oder ohne Bestrahlung des Gehirns zur Verhinderung der Ausdehnung des Krebs (prophylaktische Kranialbestrahlung).
  2. Zur Linderung von Beschwerden Bestrahlungstherapie von Körperteilen, auf die sich der Krebs ausgeweitet hat, wie: das Gehirn, die Knochen und die Wirbelsäule.

 

In klinischen Studien werden neue Medikamente und neue Wege für alle obigen Behandlungsarten untersucht.

REZIDIV BEIM KLEINZELLIGEN BRONCHIALKARZINOM

 

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:

 

  1. Bestrahlungstherapie zur Verringerung von Beschwerden.
  2. Eine klinische Studie zur Verringerung von Beschwerden.
  3. Eine Lasertherapie, Bestrahlung und/oder Implantation von mechanischen Teilen, die die Luftwege offen halten und Beschwerden lindern.


Literatur:
Übersetzung PDQ-Patienteninformation
Dr. Gustav Quade, Uni Bonn

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[email protected] (H. Steuerwald) Tumore Sat, 08 Aug 2015 14:20:16 +0000
Magenkrebs https://surgicaloncology.de/tumorarten/magenkrebs https://surgicaloncology.de/tumorarten/magenkrebs Was ist Magenkrebs?

Krebs des Magens, auch "Magenkarzinom" genannt, ist eine Erkrankung, bei der (bösartige) Krebszellen im Gewebe des Magens gefunden werden. Der Magen ist ein J-förmiges Organ im oberen Bauchraum, in dem die Nahrung aufgelöst (verdaut) wird. Die Nahrung erreicht den Magen durch einen Schlauch, der Speiseröhre genannt wird und Ihren Mund mit Ihrem Magen verbindet. Nach dem Verlassen des Magens kommt die teilweise verdaute Nahrung in den Dünndarm und danach in den Dickdarm, auch Kolon genannt.

Manchmal kann Krebs schon sehr lange im Magen vorhanden sein und stark gewachsen sein, bevor er Beschwerden verursacht. In den frühen Stadien des Magenkrebs können Sie Verdauungsstörungen und eine Magenverstimmung, Völlegefühl nach dem Essen, leichte Übelkeit, Appetitlosigkeit oder Sodbrennen haben. Im fortgeschrittenem Stadium von Magenkrebs können Sie an Blut im Stuhl, Erbrechen, Gewichtsabnahme oder Magenschmerzen leiden. Ihr Risiko, an Magenkrebs zu erkranken ist höher, wenn Sie an einer Infektion des Magens mit Helicobacter pylori leiden, älter, männlich und Raucher sind oder in Ihrem Leben eine Diät mit vielen trockenen, gesalzenen Nahrungsmitteln gemacht haben. Andere Risikofaktoren für Magenkrebs sind ein Magenleiden genannt "atrophische Gastritis" oder ein "Ménétrier Syndrom", eine Blutkrankheit, genannt "perniziöse Anämie", oder eine ererbte Veranlagung zur Bildung von Polypen in Ihrem Dickdarm.

Wenn Sie Beschwerden haben, wird Ihr Arzt üblicherweise eine Röntgenuntersuchung des oberen Gastrointestinaltraktes (Magen- Darm- Passage [MDP])veranlassen. Für diese Untersuchung trinken Sie eine bariumhaltige Flüssigkeit, die den Magen und den Darm bei der Röntgenuntersuchung besser sichtbar macht. Diese Untersuchung wird gewöhnlich in der Praxis oder der Röntgenabteilung eines Krankenhauses durchgeführt.

Ihr Arzt möchte möglicherweise mittels eines dünnen, leuchtenden Schlauches, den man Gastroskop nennt, in Ihren Magen sehen. Bei dieser Untersuchung, genannt Gastroskopie, werden die meisten Magentumore entdeckt. Hierzu wird das Gastroskop durch Ihren Mund eingeführt und in den Magen vorgeschoben. Ihr Arzt kann Ihnen vor der Untersuchung ein Lokalanästhetikum (ein Medikament, durch das Sie für kurze Zeit örtlich schmerzfrei werden) in Ihren Rachen sprühen oder ein Medikament zur Entspannung verabreichen, so dass Sie bei der Untersuchung keine Schmerzen verspüren.

Wenn Ihr Arzt auffälliges Gewebe entdeckt, wird er möglicherweise ein kleines Stück herausschneiden, damit er es unter dem Mikroskop auf Krebszellen untersuchen kann. Dieser Vorgang wird Biopsie genannt. Biopsien werden gewöhnlich während einer Gastroskopie vorgenommen.

Ihre Heilungschance (Prognose) und die Wahl der Behandlung hängen von dem Stadium Ihrer Krebserkrankung (ob nur der Magen befallen ist oder ob sich der Krebs auf andere Bereiche Ihres Körpers ausgebreitet hat) und von Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand ab.

ERKLÄRUNG DER STADIEN

Stadien des Magenkrebs

Wenn Magenkrebs entdeckt (diagnostiziert) wurde, werden zusätzliche Untersuchungen durchgeführt, um herauszufinden, ob sich Krebszellen auch auf andere Regionen des Körpers ausgebreitet haben. Dies nennt man Stadieneinteilung. Um die Therapie festzulegen, muss Ihr Arzt das Stadium Ihrer Erkrankung kennen. Bei Magenkrebs gibt es die folgenden Stadien:

Stadium 0

Stadium 0 bei Magenkrebs ist eine sehr frühe Form der Krebserkrankung. Krebs wird nur in der obersten Schicht der Magenschleimhaut gefunden.

Stadium I

Der Krebs hat sich von der Oberflächenschleimhaut auf die zweite und dritte Schicht der Magenwand ausgebreitet und Lymphknoten in nächster Nähe befallen. (Lymphknoten sind kleine, bohnenförmige Gewebestrukturen, die im ganzen Körper vorkommen. Sie produzieren und speichern Zellen, die Infektionen bekämpfen.)

Stadium II

Eine der folgenden Angaben trifft zu:

  • Der Tumor reicht in die zweite Schicht der Magenwand und hat etwas weiter entfernte Lymphknoten befallen.
  • Krebs kommt nur in der Muskelschicht (dritte Schicht) der Magenwand vor und hat Lymphknoten in nächster Nähe befallen.
  • Der Krebs kommt nur in allen vier Schichten der Magenwand vor, hat aber weder Lymphknoten noch andere Organe befallen.
Stadium III

Eine der folgenden Angaben trifft zu:

  • Der Tumor ist in der dritten Schicht der Magenwand und hat etwas weiter entfernte Lymphknoten befallen.
  • Krebs kommt in allen vier Schichten der Magenwand vor und hat entweder Lymphknoten in nächster Nähe oder aber weiter entfernt vom Tumor befallen.
  • Krebs kommt in allen vier Schichten der Magenwand vor und hat sich auf umgebendes Gewebe ausgebreitet. Der Krebs kann - oder auch nicht - sich auf Lymphknoten in nächster Nähe ausgebreitet haben.
Stadium IV

Der Krebs hat auf umliegendes Gewebe, weiter entfernt liegende Lymphknoten oder andere Körperregionen übergegriffen.

Rezidiv

Ein Rezidiv bedeutet, dass der Krebs nach einer Therapie wieder aufgetreten ist (Rückfall). Er kann im Magen oder in anderen Teilen des Körpers wie Leber oder Lymphknoten wieder auftreten.

ÜBERBLICK ÜBER DIE BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN

Wie Magenkrebs behandelt wird:

Behandlungsmöglichkeiten gibt es für die meisten Patienten mit Magenkrebs . Zwei Arten der Behandlung kommen in Frage:

  • Operation (der Tumor wird operativ entfernt)
  • Chemotherapie (Medikamente werden zur Abtötung der Krebszellen eingesetzt)

Bestrahlung und die biologische Therapie werden in klinischen Studien getestet.

Die Operation ist eine häufige Therapie für alle Stadien des Magenkrebs. Ihr Arzt entfernt den Tumor möglicherweise mittels einer der folgenden Operationen:

Bei der subtotalen Gastrektomie werden der tumorbefallene Magenabschnitt, Nachbargewebe und Organe in der Nähe des Tumors entfernt. Lymphknoten in der Nähe werden ebenfalls entfernt (Lympknotendissektion). Falls nötig, wird auch die Milz (ein Organ im oberen Bauchraum, das Blut filtert und alte Blutzellen aussortiert) entfernt.

Bei der totalen Gastrektomie werden der ganze Magen, Teile der Speiseröhre, des Dünndarms und anderes Gewebe in der Nähe des Tumors entfernt. In einzelnen Fällen wird auch die Milz entfernt. Lymphknoten in der Nähe werden ebenfalls entfernt (Lympknotendissektion). Die Speiseröhre wird direkt mit dem Dünndarm verbunden, damit Sie weiterhin essen und schlucken können.

Wurde nur ein Teil des Magens entfernt, sollten Sie in der Lage sein, relativ normal zu essen. Ist Ihr gesamter Magen entfernt worden, müssen Sie möglicherweise häufiger kleine Mahlzeiten zu sich nehmen, die wenig Zucker, aber viel Fett und Eiweiß enthalten. Die meisten Patienten kommen mit diesen neuen Eßgewohnheiten zurecht.

Bei der Chemotherapie werden zur Abtötung der Krebszellen Medikamente eingesetzt. Chemotherapie kann in Tablettenform eingenommen werden, oder sie wird dem Körper direkt über eine Vene oder in den Muskel zugeführt. Chemotherapie wird auch systemische Therapie genannt, denn die Medikamente gelangen in den Blutkreislauf, wandern durch den Körper und können Krebszellen außerhalb des Magens zerstören.

Eine Behandlung, die nach einer Operation bei der keine sichtbaren Krebszellen zurückblieben, durchgeführt wird, nennt man adjuvante Therapie. Adjuvante Therapie bei Magenkrebs wird im Rahmen klinischer Studien untersucht.

Die Strahlentherapie setzt hochenergetische Röntgenstrahlen zum Abtöten von Krebszellen und zur Tumorverkleinerung ein. Die Strahlen können von einer Maschine außerhalb des Körpers (externe Strahlentherapie) kommen oder von radioaktiv strahlendem Material (Radioisotope), das durch kleine Plastikröhrchen in den Bereich eingeführt wird (innere Bestrahlungstherapie), in dem Krebszellen gefunden wurden.

Die biologische Therapie versucht, den Körper anzuregen, selbst gegen den Krebs zu kämpfen. Sie nutzt Material, das der eigene Körper herstellt oder das in einem Labor hergestellt wurde, um die natürliche eigene Körperabwehr anzuregen, zu lenken oder wiederaufzubauen. Biologische Therapie wird manchmal auch als Veränderung des biologischen Antwortverhaltens (englisch BRM) oder Immuntherapie bezeichnet.

Behandlung je nach Stadium

Die Behandlung des Magenkrebs hängt von dem Stadium Ihrer Erkrankung, dem Abschnitt des Magens, in dem der Tumor gefunden wurde, sowie Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand ab.

Eine Standardtherapie mag in Betracht gezogen werden aufgrund ihrer erwiesenen Wirkung in früheren Studien mit Patienten, oder es wird die Teilnahme an einer klinischen Studie erwogen. Nicht alle Patienten werden mit der Standardtherapie geheilt, und einige Standardbehandlungen haben auch mehr Nebenwirkungen als erwünscht. Um bessere Behandlungsmethoden für Krebspatienten herauszufinden, gibt es klinische Studien, die auf den neuesten Erkenntnissen basieren. Klinische Studien werden für die meisten Stadien des Magenkrebs durchgeführt. Wenn Sie mehr über klinische Studien erfahren wollen, fragen Sie bitte Ihren Arzt.

STADIUM 0 MAGENKREBS

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:
  1. Operation, um einen Teil des Magens zu entfernen (subtotale Gastrektomie).
  2. Operation, um den ganzen Magen und etwas ihn umgebendes Gewebe zu entfernen (totale Gastrektomie).

Den Magen umgebende Lymphknoten können bei der Operation ebenfalls entfernt werden (Lympknotendissektion).

STADIUM I MAGENKREBS

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:
  1. Operation, um einen Teil des Magens zu entfernen (subtotale Gastrektomie), einschließlich der zugehörigen Lymphknoten (Lymphadenektomie).
  2. Operation, um den ganzen Magen und etwas ihn umgebendes Gewebe zu entfernen (totale Gastrektomie), einschließlich der zugehörigen Lymphknoten (Lymphadenektomie).

STADIUM II MAGENKREBS

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:
  1. Operation, um einen Teil des Magens zu entfernen (subtotale Gastrektomie).
  2. Operation, um den ganzen Magen und etwas ihn umgebendes Gewebe zu entfernen (totale Gastrektomie).
  3. Operation mit anschließender Bestrahlung und/oder Chemotherapie.

Lymphknoten in der Nähe des Magens wären möglicherweise mit entfernt (Lympknotendissektion).

STADIUM III MAGENKREBS

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:
  1. Operation, um den ganzen Magen und etwas ihn umgebendes Gewebe zu entfernen (totale Gastrektomie). Lymphknoten können auch mit entfernt werden.
  2. Klinische Studie zur Operation mit anschließender Bestrahlung und/oder Chemotherapie.
  3. regionale und /oder systemische Chemotherapie mit oder ohne Bestrahlung
  4. Hyperthermie

STADIUM IV MAGENKREBS

Die Behandlung kann eine der folgenden sein:
  1. Operation, um Beschwerden zu lindern, Blutungen zu vermindern oder den Tumor zu entfernen, wenn er den Magen blockiert.
  2. regionale Chemotherapie, um Beschwerden zu lindern.

REZIDIVIERENDER MAGENKREBS

Ihre Behandlung könnte in einer Chemotherapie zur Linderung von Beschwerden bestehen. Im Rahmen klinischer Studien werden neue Chemotherapeutika in neuen Applikationsformen und die biologische Therapie getestet.


Literatur:
Übersetzung PDQ-Patienteninformation
Dr. Gustav Quade, Uni Bonn

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[email protected] (H. Steuerwald) Tumore Sat, 08 Aug 2015 14:22:47 +0000
Mammakarzinom https://surgicaloncology.de/tumorarten/mammakarzinom https://surgicaloncology.de/tumorarten/mammakarzinom Was ist Brustkrebs?

Brustkrebs, eine bei Frauen häufig vorkommende Krebsart, ist eine Erkrankung, bei der (bösartige) Krebszellen im Brustgewebe gefunden werden. Jede Brust besteht aus 15-20 Segmenten, welche in noch kleinere Einheiten unterteilt werden können. Die Drüsenlappen und Drüsenläppchen sind durch dünne Röhren verbunden, die Milchgänge genannt werden. Der häufigste Brustkrebs ist der Milchgangskrebs. Er wird in den Zellen der Milchgänge gefunden. Krebs, der von den Drüsenlappen oder Drüsenläppchen ausgeht, wird lobuläres Karzinom genannt. Das lobuläre Karzinom wird häufiger in beiden Brüsten gefunden als andere Arten des Brustkrebs. Entzündlicher Brustkrebs ist eine seltene Art des Brustkrebs. Bei dieser Krankheit ist die Brust warm, rot und geschwollen.

Familiärer Brustkrebs ist für 5-10% aller Brustkrebserkankungen verantwortlich. Die Gene (Erbanlagen) in Ihren Zellen enthalten die Erbinformationen, die Sie von Ihren Eltern erhalten haben. Verschiedene Gene sind bekannt, die bei Patientinnen mit Brustkrebs verändert sind. Verwandte von an Brustkrebs Erkrankten, die diese veränderten Gene besitzen, bekommen häufiger Brust- oder Eierstockkrebs. Einige Erbgutveränderungen kommen bei bestimmten ethnischen Gruppen häufiger vor. Tests werden entwickelt, um herauszufinden, wer einen solchen Gendefekt besitzt, lange bevor eine Krebserkrankung auftritt. (Für weitere Information sehen Sie bitte bei der PDQ-Patienteninformation über das Screening bei Brustkerbs und den Schutz vor Brustkrebs nach. )

Hormonelle Verhütungsmittel (Pille) sind ein weiterer Faktor, der in Betracht gezogen werden muss. Untersuchungen weisen auf einen Zusammenhang zwischen der Einnahme der Pille und einem mäßig erhöhten Risiko, an Brustkrebs zu erkranken.

Sie sollten Ihren Arzt aufsuchen, wenn Sie Veränderungen in Ihrer Brust bemerken. Der Arzt schlägt vielleicht eine Mammographie vor. Dies ist eine spezielle Röntgenuntersuchung der Brust, die auch Tumore aufdecken kann, die zu klein zum Ertasten sind. Wenn Sie einen Knoten in Ihrer Brust haben, muss Ihr Arzt bei Ihnen möglicherweise eine kleine Gewebeprobe entnehmen und unter dem Mikroskop auf Krebszellen untersuchen. Dieser Vorgang wird Biopsie genannt. Manchmal wird diese Biopsie auch durchgeführt, indem eine Nadel in das entsprechende Brustgewebe eingeführt und etwas Gewebe ausgestanzt wird. Falls diese Biopsie zeigt, dass Krebs vorliegt, müssen unbedingt bestimmte Tests (man nennt sie Östrogen- und Progesteronrezeptorentest) an den Krebszellen durchgeführt werden.

Östrogen - und Progesteronrezeptorenteste können zeigen, ob Hormone das Krebswachstum beeinflussen. Sie können auch Hinweise über die Wahrscheinlichkeit geben, dass der Krebs wieder auftritt (Rezidiv). Die Resultate helfen Ihrem Arzt bei der Entscheidung, ob er eine hormonelle Therapie durchführt, um das Tumorwachstum zu stoppen. Tumorgewebe muss zum Zeitpunkt der Biopsie in ein Labor zum Östrogen- und Progesteronrezeptorentest eingesandt werden, da es später möglicherweise schwierig ist, ausreichend viele Krebszellen zu gewinnen; dennoch können neuere Untersuchungsmethoden bei Gewebe angewandt werden, das nicht frisch ist.

Ihre Aussicht auf Heilung (Prognose) und die Wahl der Behandlungsmethode hängen vom Stadium Ihrer Krebserkrankung (ob sie nur auf die Brust beschränkt ist oder auf andere Körperregionen übergegriffen hat), der Art des Brustkrebs, bestimmter Merkmale der Krebszellen, und ob Krebs auch in der anderen Brust gefunden wurde, ab. Ihr Alter, Gewicht, Hormonzustand (ob Sie noch Ihre Periode haben oder nicht) und Ihr allgemeiner Gesundheitszustand können ebenfalls Ihre Prognose und die Wahl der Behandlungsmethode bestimmen.

Wenn Sie sich einer Brustentfernung unterziehen müssen, denken Sie eventuell an eine Brustrekonstruktion (Herstellung eines neuen Brustaufbaus). Sie kann bei der Brustentfernung oder später erfolgen. Die Brust kann mit Ihrem eigenen Gewebe (nicht von der Brust) oder mit Hilfe von Implantaten aufgebaut werden. Unterschiedliche Arten von Implantaten können benutzt werden. Die Food and Drug Administration (FDA (Abteilung des amerikanischen Gesundheitsministeriums))hat angekündigt, dass mit Silikon Gel gefüllte Implantate nur im Rahmen von klinischen Studien benützt werden sollten. Salzwasserimplantate, die an Stelle von Silikon Gel mit Salzwasser gefüllt sind, können auch benutzt werden. Bevor Sie sich zu einem Brustimplantat entscheiden, sollten Sie zusammen mit Ihrem Arzt weitere Informationen darüber einholen. Weitere Fragen sollten Sie mit Ihrem Arzt klären.

ERKLÄRUNG DER STADIEN

Stadien des Brustkrebs

Wenn Brustkrebs entdeckt wurde, werden zusätzliche Untersuchungen durchgeführt, um herauszufinden, ob der Krebs sich von der Brust aus auf andere Regionen des Körpers ausgebreitet hat. Dies nennt man Stadieneinteilung. Um eine Behandlung planen zu können, muss der Arzt das Stadium der Erkrankung kennen. Bei Brustkrebs gibt es die folgenden Stadien:

Stadium 0

Das Duktale Carcinoma in situ (DCIS; auch als intraduktales Karzinom bekannt) ist eine sehr frühe Form von Brustkrebs. Es kann sich aber zu Brustkrebs vom invasivem Typ (Dieser Krebs infiltriert das umgebende Gewebe ) entwickeln.

Lobular carcinoma in situ (LCIS) is not cancer, but rather a marker that identifies a woman at increased risk to develop invasive breast cancer (Dieser Krebs infiltriert das umgebende Gewebe) later in life.

Stadium I

Der Tumor ist nicht größer als 2 Zentimeter und hat sich nicht außerhalb der Brust ausgebreitet.

Stadium II

Stadium II wird in Stadium II-A und II-B unterteilt.

Stadium II-A wird durch eine der folgenden Angaben definiert:

Der Tumor ist nicht größer als 2 Zentimeter, hat sich jedoch auf die Lymphknoten in den Achselhöhlen ausgebreitet (axilläre Lymphknoten).

Der Tumor ist zwischen 2 und 5 Zentimeter groß, aber er hat keine Lymphknoten unter dem Arm befallen.

Stadium II-A wird durch eine der folgenden Angaben definiert:

Der Tumor ist zwischen 2 und 5 Zentimeter groß, und er hat die Lymphknoten unter dem Arm befallen.

Der Tumor ist größer als 5 Zentimeter, aber er hat sich noch nicht auf die Lymphknoten in den Achselhöhlen ausgebreitet.

Stadium III

Stadium III wird in Stadium III-A und III-B unterteilt.

Stadium III-A wird durch eine der folgenden Angaben definiert:

Der Tumor ist kleiner als 5 Zentimeter, hat sich auf die Lymphknoten in den Achselhöhlen ausgebreitet, und die Lymphknoten sind miteinander oder mit anderen Strukturen verwachsen.

Der Tumor ist größer als 5 Zentimeter und hat sich auf die Lymphknoten in den Achselhöhlen ausgebreitet.

Stadium III-B wird durch eine der folgenden Angaben definiert:

Der Tumor hat sich in das Gewebe in der Umgebung der Brust (Haut, Rand des Brustkorbs einschließlich Rippen und Muskeln im Brustkorb) ausgebreitet.

Der Tumor hat sich auf die Lymphknoten innerhalb des Brustkorbs entlang dem Brustbein ausgebreitet.

Stadium IV

Der Tumor hat sich auf andere Organe des Körpers ausgebreitet, meist Knochen, Lunge, Leber oder Gehirn. Oder der Tumor hat sich lokal in der Haut und den Halslymphknoten nahe dem Schlüsselbein ausgebreitet.

Entzündlicher Brustkrebs

Entzündlicher Brustkrebs ist eine spezielle Klasse des Brustkrebs, die selten vorkommt. Die Brust erscheint wegen des rötlichen Aussehens und der Wärme wie entzündet.

Die Haut kann Erhebungen und Furchen zeigen oder narbig verändert erscheinen. Entzündlicher Brustkrebs neigt dazu, sich schnell auszubreiten.

Rezidiv

Ein Rezidiv bedeutet, dass der Krebs nach einer Therapie wieder aufgetreten ist (Rückfall). Er kann in der Brust, im Weichteilgewebe des Brustraums (Rand des Brustkorbs) oder in anderen Körperpartien wieder auftreten.

ÜBERBLICK ÜBER DIE BEHANDLUNGSMÖGLICHKEITEN

Wie Brustkrebs behandelt wird:

Es gibt für alle Patienten mit Brustkrebs Behandlungsmöglichkeiten. Vier Arten der Behandlung kommen in Frage:

  • Operation (der Tumor wird operativ entfernt)
  • Strahlentherapie (Anwendung hoher Dosen von Röntgenstrahlen zum Abtöten der Krebszellen)
  • Chemotherapie (Medikamente werden zur Abtötung der Krebszellen eingesetzt)
  • Hormontherapie (es werden Medikamente eingesetzt, die die Wirkung der Hormone verändern oder hormonproduzierende Organe wie die Eierstöcke werden entfernt)

Biologische Therapien (sie nutzen das körpereigene Immunsystem, um den Krebs zu bekämpfen), Knochenmarktransplantation und die Stammzelltransfusion werden in klinischen Studien getestet.

Bei den meisten Patienten mit Brustkrebs wird der Tumor operativ entfernt. Normalerweise werden auch einige Lymphknoten aus der Achselhöhle entfernt und unter dem Mikroskop auf Tumorzellen untersucht.

Verschiedene Operationsmethoden werden angewandt:

Brusterhaltende Operationen:

Knotenresektion (manchmal auch Exzisionsbiopsie oder weite Exzision genannt) ist das Entfernen eines Knotens in der Brust einschließlich Umgebungsgewebe. Normalerweise schließt sich eine Bestrahlung des restlichen Brustgewebes an. Die meisten Ärzte entfernen auch einige der Lymphknoten in der Achselhöhle.

Teilweise oder segmentelle Brustentfernung ist die Entfernung des Tumors einschließlich des den Tumor umgebenden Gewebes und der Deckschicht über der Brustmuskulatur unterhalb des Tumors. Normalerweise werden auch einige der Lymphknoten in der Achselhöhle entfernt. In den meisten Fällen folgt noch eine Bestrahlungstherapie.

Andere Operationen:

Die totale oder einfache Brustentfernung ist die Entfernung der ganzen Brust. Manchmal werden auch Lymphknoten aus der Achselhöhle mit entfernt.

Die modifizierte radikale Brustentfernung ist die Entfernung der Brust, vieler der Lymphknoten in der Achselhöhle, der Deckschicht über der Brustmuskulatur und manchmal eines Teils der Brustwandmuskulatur. Dies ist die am häufigsten durchgeführte Operation bei Brustkrebs.

Die radikale Brustentfernung (auch "radikale Mastektomie nach Halsted" genannt) ist das Entfernen der Brust, der Brustmuskulatur und aller Lymphknoten in den Achselhöhlen. Jahrelang war dies die am häufigsten angewandte Operationsmethode; heute wird sie nur noch angewandt, wenn der Tumor die Brustmuskulatur befallen hat.

Die Strahlentherapie setzt hochenergetische Röntgenstrahlen zum Abtöten von Krebszellen und zur Tumorverkleinerung ein. Die Strahlen können von einer Maschine außerhalb des Körpers (externe Strahlentherapie) kommen oder von radioaktiv strahlendem Material (Radioisotope), das durch kleine Plastikröhrchen in den Bereich eingeführt wird (innere Bestrahlungstherapie), in dem Krebszellen gefunden wurden.

Die Chemotherapie setzt Medikamente zur Abtötung der Krebszellen ein. Chemotherapie kann über den Mund eingenommen werden, oder sie wird dem Körper zugeführt, indem man eine Nadel in eine Vene oder einen Muskel sticht. Chemotherapie wird auch "Systemische Therapie" genannt, da sich die Medikamente über die Blutbahnen im ganzen Körpers verteilen und so den Krebs an jeder Stelle des Körpers bekämpfen können.

Wenn Tests ergeben, dass die Krebszellen Östrogenrezeptoren und Progesteronrezeptoren besitzen, erhalten Sie möglicherweise eine Hormontherapie. Die Hormontherapie wird genutzt, um die Art und Weise, wie körpereigene Hormone das Krebswachstum unterstützen, zu ändern. Dies kann durch Medikamente geschehen, die die Wirkungsweise von Hormonen verändern, oder durch operative Entfernung von hormonproduzierenden Organen wie z.B. den Eierstöcken. Eine Hormontherapie mit Tamoxifen wird häufig Patienten mit einem frühen Krebsstadium verabreicht. Eine Hormontherapie mit Tamoxifen oder Östrogenen kann Zellen im ganzen Körper beeinflussen und möglicherweise Ihr Risiko, an Gebärmutterkrebs zu erkranken, erhöhen. Sie sollten Ihren Arzt jährlich zu einer Unterleibsuntersuchung aufsuchen. Jede Vaginalblutung außerhalb der Periode sollten sie schnellstens dem Arzt melden.

Auch wenn Ihr Arzt alle Tumorzellen entfernt hat, die während der Operation sichtbar waren, erhalten Sie eventuell eine Bestrahlung, eine Chemotherapie oder eine Hormontherapie, um alle Krebszellen zu zerstören, die möglicherweise im Körper zurückgeblieben sind. Eine Therapie, die nach einer Operation verabreicht wird,bei der keine Krebszellen sichtbar zurückgelassen wurden, nennt man "adjuvante" (unterstützende) Therapie.

Die biologische Therapie versucht, den Körper anzuregen, selbst gegen den Krebs zu kämpfen. Sie nutzt Material, das der eigene Körper herstellt oder das in einem Labor hergestellt wurde, um die natürliche eigene Körperabwehr anzuregen, zu lenken oder wiederaufzubauen. Biologische Therapie wird manchmal auch als Veränderung des biologischen Antwortverhaltens (englisch BRM) oder Immuntherapie bezeichnet.

Eine größere Wahrscheinlichkeit der Genesung liegt vor, wenn Sie Ihr Arzt in ein Krankenhaus einweist, das mehr als 5 Transplantationen im Jahr durchführt.

Behandlung je nach Stadium

Die Behandlung des Brustkrebs hängt von der Art und dem Stadium Ihrer Erkrankung, Ihrem Alter und dem Hormonstatus sowie Ihrem allgemeinen Gesundheitszustand ab.

Eine Standardtherapie mag in Betracht gezogen werden aufgrund ihrer erwiesenen Wirkung in früheren Studien mit Patienten, oder es wird die Teilnahme an einer klinischen Studie erwogen. Nicht alle Patienten werden mit der Standardtherapie geheilt, und einige Standardbehandlungen haben auch mehr Nebenwirkungen als erwünscht. Um bessere Behandlungsmethoden für Krebspatienten herauszufinden, gibt es klinische Studien, die auf den neuesten Erkenntnissen basieren. Klinische Studien werden in den meisten Nationen für alle Stadien des Brustkrebs durchgeführt. Wenn Sie mehr über klinische Studien erfahren wollen, fragen Sie bitte Ihren Arzt.

DUKTALES CARCINOMA IN SITU

Wenn Sie ein Milchgangskarzinom (DCIS) in situ haben, wird Ihre Behandlung wahrscheinlich eine der folgenden sein:

  1. Brusterhaltende Operation mit anschließender Bestrahlung, mit oder ohne Hormontherapie.
  2. Operation, um die Brust zu amputieren (totale Mastektomie), mit oder ohne Hormontherapie.
  3. Klinische Studie zum Vergleich der Brust erhaltenden Operation und Hormontherapie mit oder ohne Bestrahlung.

LOBULÄRES CARCINOMA IN SITU

Wenn Sie ein Lobuläres Carcinom (LCIS) in situ haben, wird Ihre Behandlung wahrscheinlich eine der folgenden sein:

  1. Biopsie, um LCIS zu diagnostizieren, gefolgt von regelmäßigen Untersuchungen mit regelmäßig durchgeführter Mammographie, um jede Veränderung möglichst früh zu finden.
  2. Therapie mit Hormonen um das Risiko zu senken, dass sich Brustkerbs entwickelt.
  3. Klinische Studien die 2 Arten von Hormontherapie (Tamoxifen und Raloxifene) in Bezug auf die Entstehung von Brustkrebs vergleichen, und die die Nebenwirkungen der Therapie untersuchen.

STADIUM I, II, UND IIIA BRUSTKREBS

Die Primäre Therapie kann eine der folgenden sein. Wenn der Tumor auf die Brust, und die Lymphknoten in der Achselhöhle beschränkt ist:

  1. Brust erhaltende Operation um den Tumor mit seinem umgebenden Gewebe zu entfernen mit anschließender Bestrahlung. Einige axilläre Lymphknoten werden ebenfalls entfernt.
  2. Operation, um die ganze Brust einschließlich der Deckschicht über der Brustmuskulatur und den Achsellymphknoten (modifizierte radikale Brustentfernung) zu entfernen, mit oder ohne Operation zur Brustrekonstruktion.
  3. Klinische Studie zur Untersuchen minimaler Lymphkontenentfernung (Wächter -sentinel- Lymphknoten biopsie).

Zusätzliche Therapie (zusätzlich zu obiger Therapie verabreicht) kann beinhalten:

  1. Bestrahlung der Lymphknoten in den Achseln nach einer modifizierten radikalen Brustentfernung.
  2. Systemische Chemotherapie mit oder ohne Hormontherapie.


Literatur:
Übersetzung PDQ-Patienteninformation
Dr. Gustav Quade, Uni Bonn

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[email protected] (H. Steuerwald) Tumore Sat, 08 Aug 2015 14:23:15 +0000